UN: Venezolanische Delegierte liest Buch über Simón Bolívar, während Trump ihr Land verbal angreift
Trump war mitten in seinen Ausführungen zu Venezuela, in denen er sagte, dass sein Land riesige Mengen an humanitärer Hilfe bereithält, die darauf warten, ausgeliefert zu werden.
Wir warten auf den Tag, an dem die Demokratie wiederhergestellt wird, an dem Venezuela frei sein wird und an dem die Freiheit in dieser Hemisphäre herrschen wird, so Trump.
Bei dem Buch handelte es sich offenbar um eine gebundene Ausgabe über den südamerikansichen Freiheitshelden, Simón Bolívar, der den erfolgreichen Kampf des Landes um die Unabhängigkeit von Spanien mit anführte.
Die USA stehen der venezolanischen Regierung feindlich gegenüber und wollen dort einen Regime Change herbeiführen. Trump behauptete während seiner Rede ebenfalls, dass der venezolanische Präsident Nicolás Maduro eine "kubanische Marionette" sei, und warf der Insel vor, den Ölreichtum Venezuelas zu "plündern".
Die Regierung in Venezuela sieht dies gänzlich anders. Für sie sind es die USA, die an den Ölreichtum des Landes gelangen wollen und sich dazu auf gröbste Art und Weise in die internen Angelegenheiten Venezuelas einmischen. Der von den USA angestrebte politische Umsturz scheiterte offenbar. Es gelang ihnen nicht, mithilfe des oppositionellen Präsidenten der Nationalversammlung, Juan Guaidó, der sich im Januar selbst zum Übergangspräsidenten ausrief und prompt von den USA als solcher anerkannt wurde, einen solchen Umsturz durchzusetzen.
Venezuela steht unter massiven Sanktionen, die die USA initiierten. Horrende Summen Venezuelas wurden eingefroren. Laut venezolanischen Regierungsangaben, die auch durch Studien belegt werden, fehlt es so Zehntausenden Kranken an dringend notwendigen Medikamenten und medizinischer Behandlung, neben all den anderen Problemen, die derartige Sanktionen fürs Volk mit sich bringen, etwa in der Lebensmittelversorgung. Während die USA den Sozialismus und die Misswirtschaft unter Maduro dafür als Ursache proklamieren, meint man auf venezolanischer Seite, dass es dem wirtschaftlichen Terror aus dem Westen gegen Venezuela geschuldet ist und Trumps Lebensmittelhilfen deshalb mehr als zynisch seien.
Der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza sagte schon im April, dass die USA diesen "Wirtschaftsterror" auch ganz unverhohlen verfolgen würden, um ihre politischen Ziele – wie auch schon in der Vergangenheit – durchzusetzen. "Es ist so, wie Mr. Elliott Abrams [US-Sonderbeauftragter für die 'Wiederherstellung der Demokratie in Venezuela'] sagt. Er hat es mir gesagt, und zwar öffentlich: 'Nachdem der Staatsstreich gescheitert ist, lass uns jetzt zum Zusammenbruch deiner Wirtschaft übergehen.'"
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