Niederlande: Muslimische Frauen protestieren gegen Burka-Verbot in Den Haag
"Heute ist der eigentliche Tag, an dem Frauen, die einen Niqab tragen, wirklich unterdrückt werden. Heute bin ich hierher gekommen, um friedlich gegen das Niqab-Verbot zu demonstrieren", sagte eine der Frauen.
Der Protestveranstalter Moussa L., der wegen Terrorismus verurteilt wurde, sagte, die Burka symbolisiere "Freiheit für eine Frau" und fügte hinzu, dass "Muslime jetzt gezwungen sind, ihre Religion und ihren Glauben hinter sich zu lassen, weil andere Menschen es so wollen".
Das Verbot gilt für Ämter, Krankenhäuser, Schulen, aber auch für den Nahverkehr. Bei einem Verstoß drohen Zugangsverbote und Geldstrafen von mindestens 150 Euro.
Das Gesetz, das am 1. August in Kraft getreten ist, gilt auch für andere Gesichtsbekleidung wie Skimasken, Integralhelme und Sturmhauben. Das Verbot wurde bisher kaum befolgt, da Polizei und Transportunternehmen sich weigern, es durchzusetzen.
"Wir stoppen keine Tram oder Metro wegen einer Burka", sagte Pedro Peeters, Chef der niederländischen Nahverkehrsbetriebe, der Zeitung NRC Handelsblad.
Der Verband der niederländischen Krankenhäuser stellte nach Angaben der Zeitung de Volkskrant klar, die Strafverfolgung bei Verstößen gegen das Gesetz sei nicht Aufgabe des Klinikpersonals, sondern die der Polizei.
Das wiederum gefiel der Polizei nicht. Zunächst müssten die Mitarbeiter der Einrichtung prüfen, dass das Verbot eingehalten wird, erklärten die Behörden.
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