Rechte halten Trauermarsch für Opfer in Rheinwiesenlagern ab - Linke veranstalten Gegenprotest
Diese Lager zeichneten sich durch ihre katastrophalen Lebensbedingungen aus. Es handelte sich im Wesentlichen um eingezäunte, matschige Wiesen, auf denen die Gefangenen unter offenem Himmel lebten. Versuche des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, den Gefangenen zu helfen, sollen von den USA vereitelt worden sein. Man habe den Helfern den Zutritt zu den Lagern verweigert.
Christian Häger, ein lokaler NPD-Vertreter, erklärte: "Auf diesem Acker, auf diesem Morast, auf diesem Dreck, in Frost und Hunger, ist diese Republik errichtet worden. Das sollte uns bewusst sein."
Journalisten wie der Kanadier James Bacque werfen den alliierten Besatzungsmächten in ihren Büchern vor, bleibende Gesundheitsschäden und den Tod deutscher Kriegsgefangener im Zeichen der Rache für die Kriegsereignisse billigend in Kauf genommen zu haben. Hingegen erklären lokale Historiker, die schlechten Bedingungen seien in erster Linie auf die unzureichenden tatsächlichen Möglichkeiten zurückzuführen gewesen, inmitten der unmittelbaren Nachkriegswirren schnell genug die für eine solche Vielzahl an Gefangenen erforderliche Infrastruktur zu schaffen.
Gegen den Trauermarsch fanden sich 350 Protestler aus der linken Szene zusammen. Insgesamt 600 Polizisten waren im Einsatz, um die beiden Lager getrennt voneinander zu halten.
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