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"Sie wollen ein Exempel statuieren" – Erster US-Amerikaner auf EU-Sanktionsliste bleibt gelassen

Der Fall John Mark Dougan markiert eine Zäsur in der westlichen Sanktionspolitik. Als erster US-Staatsbürger wurde der ehemalige Polizist aus Florida von der Europäischen Union auf die offizielle Sanktionsliste gesetzt. Dougan, der 2016 nach Russland floh, nachdem er Korruption innerhalb der US-Behörden angeprangert hatte, zeigt sich von den Maßnahmen unbeeindruckt.

In einem aktuellen Interview erklärt Dougan, er habe die Nachricht von seiner Listung ironischerweise direkt an seinem Geburtstag erhalten. Für seinen Alltag in Russland hätten die EU-Sanktionen jedoch keinerlei Auswirkungen. "Ich wache morgens auf, trinke meinen Kaffee, gehe einkaufen und reise durch dieses riesige Land – daran ändern Sanktionen nichts", so Dougan. Da ihm in der EU ohnehin die Verhaftung und Auslieferung an die USA drohe, schränke ihn das Einreiseverbot nicht weiter ein.

Die Europäische Union begründet den Schritt mit Dougans Rolle bei der Verbreitung russischer Narrative. Ihm wird vorgeworfen, gezielte Desinformation über den Ukraine-Konflikt zu verbreiten. Dougan sieht darin jedoch eine Bestätigung seiner Arbeit. Er sei überzeugt, man wolle an ihm ein Exempel statuieren, um der Allgemeinheit eine Botschaft zu senden: "Wenn Sie eine prorussische Stimme haben und ehrliche Informationen verbreiten, die sogar Russland nützen, dann werden wir Sanktionen gegen Sie verhängen – so wie wir es bei John Mark Dougan getan haben."

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