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Nasrallah im Interview mit Assange: Was die Hisbollah wirklich will

"Die einzige Lösung ist die Gründung eines einzigen Staates, eines Staates auf dem Land Palästina, in dem Muslime, Juden und Christen in Frieden leben. In einem demokratischen Staat. Jede andere Lösung wird nicht realisierbar und nicht von Dauer sein." – Nasrallah zu Assange.

Sowohl um die Lage in Nahost als auch um die Meinungsfreiheit ist es so schlecht bestellt, wie schon lange nicht mehr. Zwei Namen sind mit beiden Themen aktuell besonders verbunden: Julian Assange und Hassan Nasrallah. Kurz bevor der WikiLeaks-Gründer 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in London Zuflucht suchte, führte er eine Serie von Interviews mit bedeutenden Persönlichkeiten, darunter den Anführer der libanesischen Hisbollah-Bewegung.

Darin gibt der von Israel getötete Hisbollah-Chef einen genauen Einblick in seine Motive und die seiner Bewegung: "Unser Ziel ist die Befreiung unseres Landes von der Besatzung. Das ist der ursprüngliche Grund dafür, warum die Hisbollah überhaupt gegründet wurde." Es ginge einzig und allein darum, israelische Streitkräfte davon abzuhalten, auf Zivilisten sowie auf libanesische Städte und Dörfer zu schießen: "Wir wollen niemanden töten, sondern die Gerechtigkeit wiederherstellen". Aufgewachsen in einer armen, jedoch religiös und kulturell vielfältigen Gegend von Ost-Beirut, entwickelte Nasrallah schon früh ein Bewusstsein für das Unrecht, das den Palästinensern angetan wird.

Nasrallah liefert zudem interessante Details zum "Arabischen Frühling", den er zwar in Teilen unterstützt hat – jedoch nicht in Syrien. Unter anderem deshalb nicht, weil die sogenannten moderaten Rebellen dort von Anfang an "sehr viele Zivilisten getötet haben" und "der Al-Qaida nahestehen", was der Hisbollah-Anführer ablehnte. Auf die provokante Frage von Assange zum Sinn einer monotheistischen Religion wie dem Islam antwortete Nasrallah: "Wir kämpfen nicht, um anderen einen Glauben aufzuzwingen."

Assange äußerte sich seit seiner Freilassung aus dem britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh erst kürzlich das erste Mal öffentlich. In Straßburg erklärte der WikiLeaks-Gründer, dass er nur frei gekommen sei, weil er sich des Journalismus für schuldig bekannte. Zu den Vorgängen in Nahost gab Assange dabei zu bedenken: "Künstliche Intelligenz (AI) wird für Massenmord im Gazastreifen eingesetzt."

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