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Libyen: Raketenangriffe auf Hafen von Tripolis wegen "Erdoğans Waffen und Terroristen"

Im Hafen von Tripolis schlugen gestern Militärgeschosse ein. Verantwortlich für die Angriffe ist die Libysche Nationalarmee (LNA) unter Führung von General Chalifa Haftar. Die Angriffe zielten laut LNA auf ein türkisches Schiff ab, dass angeblich Waffen nach Libyen transportierte, sollen aber Berichten zufolge ein Lagerhaus getroffen haben. Wie es nun heißt, ist man in Tripolis dabei nur knapp einer Katastrophe entgangen, denn die Raketen trafen beinahe einen hochexplosiven Gastanker.
Libyen: Raketenangriffe auf Hafen von Tripolis wegen "Erdoğans Waffen und Terroristen"

Die Berichte zu den Angriffen gehen auseinander, während die LNA-Truppen unter Haftar behaupten, dass ihre Angriffe auf türkische Waffenlieferungen und einen damit verbundenen Frachter aus der Türkei zielten und trafen, heißt es in anderen Berichten, dass ein Lager getroffen wurde und beinahe ein Frachtschiff, das Flüssiggas geladen hatte.

In einer kurzen Erklärung der LNA auf Facebook hieß es:

Ein mit Waffen und Munition beladenes türkisches Schiff, das heute Morgen im Hafen von Tripolis angedockt war, wurde in Brand gesteckt.

Die LNA soll mittlerweile von einem Waffendepot im Hafen sprechen, das getroffen wurde.

Medien berichten auch, dass kein türkisches Schiff, sondern ein Lagerhaus für Schiffscontainer getroffen wurde. Beinahe trafen Raketen angeblich ein Frachtschiff, das hochexplosives Flüssiggas transportierte. 

Das staatliche Ölunternehmen Libyens, die National Oil Corporation (NOC), erklärte zu dem Vorfall:

Die Treibstoffschiffe sind heute unverzüglich aus dem Hafen von Tripolis evakuiert worden, nachdem Geschosse wenige Meter von einem Flüssiggastanker entfernt eingeschlagen sind, der im Hafen entladen wurde. 

Der NOC-Vorsitzende, Mustafa Sanalla, dazu:

Der heutige Angriff auf den Hafen von Tripolis hätte zu einer humanitären und ökologischen Katastrophe führen können, und er wird erhebliche Auswirkungen auf eine dicht besiedelte Region wie Tripolis haben. Die Stadt verfügt nicht über funktionsfähige Treibstofflager, da das Hauptlager der Hauptstadt infolge der Kämpfe im Bereich der Airport Road, wo sich das Lager befindet, evakuiert wurde. Die Folgen werden unmittelbar sein; Krankenhäuser, Schulen, Kraftwerke und andere lebenswichtige Dienste werden gestört sein. Wir verurteilen dieses Verhalten auf das Schärfste und fordern die internationale Gemeinschaft auf, rasch zu intervenieren, um eine ernsthafte Eskalation des Konflikts zu verhindern und dem NOC die Verwaltung der Brennstofflieferungen zu ermöglichen.  

Bei dem Angriff sollen drei Menschen getötet worden sein.

Aufgrund der Angriffe hat die von der Türkei und vom Westen unterstützte "Regierung der Nationalen Übereinkunft" (GNA) die Friedensgespräche eingestellt. 

In einer Presseerklärung dazu liest man folgende Begründung:

Wir kündigen die Aussetzung unserer Teilnahme an den in Genf stattfindenden Militärgesprächen an, bis feste Positionen gegen den Aggressor (Haftar) und seine Verletzungen des Waffenstillstands angenommen werden. [...] Ohne einen dauerhaften Waffenstillstand machen Verhandlungen keinen Sinn. Es kann unter den Bombenangriffen keinen Frieden geben.

Auf einem Pro-Haftar-Kanal heißt es dazu wiederum:

Die heutige Verletzung der Dekrete des UN-Sicherheitsrates und der Berliner Konferenz durch die Türkei mit der Entladung von Waffen und militärischer Ausrüstung im Seehafen von Tripolis ist ein klares Indiz dafür, dass die Terroristen niemals zu ihrem Wort stehen werden. LNA, die sich gegen sie richtet, sollte in den Fokus gestellt werden.

Haftar und seine Truppen kontrollieren den Großteil Libyens und hatten im April eine Offensive zur Eroberung von Tripolis gestartet. Diese Karte soll die Machtverhältnisse im Land zeigen:

Unter UN-Schirmherrschaft verhandeln jeweils fünf Militärvertreter der oppositionellen libyschen Regierungen eine seit Januar geltende Waffenruhe. Die UN-gestützte GNA-Regierung setzte die Verhandlungen nun aus. 

Das Haftar-Lager kritisiert, dass die Türkei schiffeweise Waffen und islamistische Kämpfer aus Syrien nach Libyen bringt, um die LNA-Regierung militärisch zu unterstützen, was laut Haftar ein klarer Verstoß gegen das Waffenembargo ist. 

Auf der Berliner Konferenz am 19. Januar einigten sich die Staats- und Regierungschefs der Welt auf die Aufrechterhaltung eines UN-Waffenembargos und die Umsetzung eines Waffenstillstands in Libyen.

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