Merkel unterstützt Macron: Brände in Brasilien gehören auf G7-Tagesordnung

Der Sprecher des Auswärtigen Amtes Steffen Seibert sagte am Freitag auf einer Bundespressekonferenz in Berlin, dass die Brände, die im Amazonas-Regenwald verheerende Schäden anrichten, "schrecklich" und "eine Bedrohung" für den gesamten Planeten seien.
"Es ist keine Übertreibung, ihn die Lunge des Planeten zu nennen. Und wenn die G7 diese Woche zusammenkommt – und das ist auch die feste Überzeugung der Kanzlerin –, muss diese Notsituation auf der Tagesordnung stehen", sagte er.
Die verheerenden Brände im Amazonasgebiet rufen auch die EU-Kommission auf den Plan. Das beste Instrument der EU, Einfluss auf die brasilianische Regierung auszuüben, sei das kürzlich ausgehandelte Freihandelsabkommen Mercosur.
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Viele Wissenschaftler und Umweltverbände gehen davon aus, dass ein Fünftel des weltweiten Sauerstoffs über das riesige Waldgebiet rund um den südamerikanischen Fluss in die Erdatmosphäre gelangt. Alle Regenwälder auf der Welt sind nach Angaben des Waldforums der Vereinten Nationen (UNFF) gemeinsam für 40 Prozent des Sauerstoffs in der Luft verantwortlich. Die Region am Amazonas ist in etwa genauso groß wie alle anderen Regenwälder zusammen.
Die brasilianische Weltraumagentur INPE überwacht seit 1988 die Abholzung im Amazonasgebiet. Seitdem wurde 700.000 Quadratkilometer des Waldes zerstört. Das entspricht etwa zweimal der Fläche Deutschlands. Allein von 2000 bis 2018 ist der brasilianische Regenwald nach Berechnungen der Organisation Global Forest Watch um etwa zehn Prozent geschrumpft.
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