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Schweiz: Macron spricht sich gegen Neoliberalismus aus und warnt vor drohender "Kriegszeit"

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich am Dienstag in einer Rede auf der 108. Konferenz der Internationalen Arbeitskonferenz (ILO) in Genf gegen Globalisierung und Neoliberalismus ausgesprochen und die Welt aufgefordert, den Kapitalismus gemeinsam zu überdenken, indem er sagte, dass die Welt in eine Kriegszeit "wie in den Jahren 1944" wandere.
Schweiz: Macron spricht sich gegen Neoliberalismus aus und warnt vor drohender "Kriegszeit"

"Etwas in der Struktur dieses Kapitalismus ist defekt, wir müssen uns dem stellen, wenn es zunehmend einigen wenigen zugute kommt, aber zu territorialen Ungleichgewichten führt, die unsere Demokratien zersplittern", sagte er in einer einstündigen Rede, die mit tosendem Beifall belohnt wurde.

"Wenn die Menschen, unabhängig von ihrer Klasse, ihren Anteil am Fortschritt nicht finden, können sie nicht an einem politischen System festhalten. Das ist es, was in unseren Demokratien geschieht. Deshalb finden einige den Autoritarismus so attraktiv."

Er warnte davor, dass wir vor gefährlichen Zeiten stünden:


"Wie im Jahr 1944 denke ich, dass wir uns heute vor dem Beginn einer Kriegszeit befinden, wenn wir nicht vorsichtig sind. Dieser Krieg ist hier, in unseren Demokratien. Es ist eine tiefe Krise, die wir durchleben. Wir können uns dafür entscheiden, zu verschlafen. Wenn wir aber vorankommen wollen, müssen wir angesichts dessen Verpflichtungen eingehen. Wir müssen in der Tat bedenken, dass die Werte, nach denen wir seit so vielen Jahrzehnten leben, bis ins Mark pervertiert sind, und zwei legitime Ängste können noch hinzukommen, die bevorstehende digitale Transformation sowie die umweltbedingte und ökologische Transformation."


Der französische Präsident bezeichnete seine eigene Rede als "krypto-marxistische Rede" und sagte, er würde dafür kritisiert werden, "krypto-marxistische Reden auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen oder bei der ILO zu halten, daheim aber schreitet man mit seinen Reformen voran".

Auch übernahm er eine Rhetorik, die sonst eher bei seinen Kritikern zu vernehmen ist. Es müsste die Menschheit wieder in den Mittelpunkt der Wirtschaft gerückt werden, forderte er.

Macron sprach auf der 108. Internationalen Arbeitskonferenz nach monatelangen Unruhen in Frankreich, wo seit November 2018 jeden Samstag Zehntausende von Anti-Regierungs-Protestlern auf die Straße gehen. Seine Partei belegte bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai den zweiten Platz hinter der rechten Nationalversammlung.

Nutzungsrechte: Internationale Arbeitsorganisation

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