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Iranischer Außenminister: Was will sich die EU von den USA noch gefallen lassen?

Der iranische Außenminister Javad Zarif hat sich gestern auf einer Pressekonferenz in Teheran zur EU und ihrer Beziehung zu den USA geäußert. Er warnte die europäischen Bündnispartner vor Dollar- beziehungsweise Wirtschaftsangriffen der USA und meinte, diese müssen dafür gewappnet sein. "Morgen könnten die Vereinigten Staaten Europa auffordern, keine Kontakte zu China zu knüpfen, wie sie heute fordern, keine Kontakte zu Russland aufzunehmen. Ist Europa bereit, dies zu akzeptieren?", so Zarif.
Iranischer Außenminister: Was will sich die EU von den USA noch gefallen lassen?

Er riet der EU: "Sie müssen in ihre Sicherheit investieren. [...] Und ich halte es für wichtig, dass die Europäer ihren eigenen Sicherheitsanforderungen gerecht werden."


Die Kommentare des iranischen Diplomaten beziehen sich auf die Wiedereinführung harter Sanktionen durch die USA gegen den Iran 2018, weil die Islamische Republik angeblich gegen das Atomabkommen JCPOA verstoßen habe. Die internationale Atombehörde sah aber keine Anzeichen für einen Verstoß. Die EU hielt deshalb an dem Abkommen fest. Über die sogenannten "secondary sanctions" bestrafen die USA ausländische Unternehmen, die mit dem Iran weiterhin Handel treiben. Diese zwangen die EU zu Maßnahmen wie die Gründung einer Gesellschaft - INSTEX - für den Zahlungsverkehr mit dem Iran, um den wirtschaftlichen Schlägen aus den USA auszuweichen.

Darüber hinaus kritisieren die USA die EU scharf dafür, dass sie zusammen mit Russland eine Pipeline baut, Nord Stream 2, da diese ihren eigenen Plänen für den Absatz von Flüssiggas in die Quere kommt. Der US-Außenminister sagte hierzu, dass sein Land nun den Einfluss innerhalb der und auf die EU ausbauen werde, um einen wachsenden Einfluss Chinas und Russlands zu verhindern.  

Der iranische Außenminister äußerte sich auch zur US-geführten Nahostkonferenz in Warschau, die nach seiner Meinung schon vor Beginn gescheitert sei. Er meint, auch hier hätten die USA massiv Druck ausgeübt, damit Länder teilnehmen. "Sie üben Druck aus, sie verwenden ihr Geld, sie nutzen ihren Einfluss, sie nutzen den militärischen Denkansatz der Vereinigten Staaten. Sie nutzen die Möglichkeiten, die sie gegenüber verschiedenen Ländern haben, um mehr Menschen für diese Konferenz zu gewinnen. Und viele Leute, die dorthin gehen, haben uns gesagt, dass sie keine andere Wahl haben. Ist das ein guter Weg für eine globale Führungsrolle?"

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