Dresden: Neues „Schrottbus-Mahnmal“ für zerstörtes Aleppo sorgt für massive Proteste
Die Geschichte hinter dem neuen „Mahnmal“ ist, dass Zivilisten in Aleppo solche senkrecht stehenden Busse als Deckungsschutz vor Scharfschützen nutzten. Ein wichtiges Detail der Original-Barrikade in Aleppo fehlt allerdings in der künstlerischen Interpretation: Die Flagge von Ahrar al-Sham. Denn in Aleppo wehte diese Dschihadisten-Fahne auf den Bussen. Die islamistische Rebellengruppe gehört der islamistischen Allianz, Dschaisch al-Fatah, an. Sie setzt sich neben der „Ahrar al Sham“ und anderer bewaffneter Gruppierungen auch aus Teilen des syrischen Al-Kaida-Ablegers Al-Nusra Front zusammen.
Der Künstler erklärte zudem, dass er sich gut daran erinnern kann, wie die „Frauenkirche als Ruine dastand“. So wolle er „eine kleine Symbolik entstehen lassen, die daran erinnern soll, dass die Frauenkirche nicht immer so intakt war“. Der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert erfuhr besonders die Feindseligkeit der Demonstranten, die vorwiegend aus dem Pegida- und AfD-Umfeld kamen. Seine Rede wurde von „Hilbert muss weg“ und Buh-Rufen überschattet.
Er erklärte, dass das Bus-Mahnmal ebenso „an die Grausamkeiten des deutschen Nationalismus erinnere und gegen das Vergessen" gerichtet sei. Pegida-Anhänger sehen die Busse als Provokation gegen die Opfer der massiven Luftangriffe auf Dresden 1944 und eine Möglichkeit, Protestmärsche von Pegida zu blockieren. Die islamfeindliche Protestgruppe nutzt den Neumarktplatz bislang als Sammelpunkt bei ihren wöchentlichen Demonstrationen.
Hier das Video des massiven Protests bei der Enthüllungszeremonie: