Nach Corona-Lockerungen: Gelbwesten protestieren wieder – Festnahmen und Zusammenstöße
Das französische Innenministerium hatte vorab gemahnt, dass Ansammlungen von über zehn Personen nach wie vor verboten seien und man solche Versammlungen nicht besuchen solle.
La @prefpolice rappelle que les rassemblements de plus de 10 personnes sont interdits.Intervention des #FDO place de la #République.➡️ 10 personnes verbalisées ➡️ 2 personnes interpellées pic.twitter.com/nBlgUgCWQ1
— Préfecture de Police (@prefpolice) May 16, 2020
In mehreren Städten, wie Paris, Lyon, Montpellier oder Saint-Nazaire kam es dennoch zu Demonstrationen mit bis zu einigen Hundert Teilnehmern. Dabei kam es auch zu Zusammenstößen.
Aufnahmen aus Lyon zeigen Jagdszenen zwischen Polizisten und Demonstranten. Am Protest beteiligten sich etwa 300 Personen, es gab einige Festnahmen. Eine Demonstrantin erklärte vor der Kamera:
(Ich bin hier) wegen der Lügen der Regierung, weil sie mit Arroganz reagiert hat und weil wir alle Opfer einer katastrophalen Gesundheitspolitik geworden sind, die uns veranlasst hat, auf COVID mit mittelalterlichen Lockdown-Maßnahmen zu reagieren.
In Montpellier sollen sich 350 Gelbwesten-Anhänger versammelt haben. Auch hier kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Eine Frau, die im Gemenge stürzte, verletzte sich am Kopf und musste medizinisch behandelt werden.
Une femme matraquée en pleine tête à #Montpellier ce samedi😖#GiletsJaunespic.twitter.com/sN0OOicw7b
— Le Général 💎 (@LE_GENERAL_OFF) May 16, 2020
Die Bewegung der Gelbwesten begann als Bürgerprotest im November 2018 und breitete sich schnell über das französische Festland aus. Seither protestierten sie jeden Samstag gegen den sozialen und politischen Status quo. Im Dezember 2019 bildete sich zudem eine breite Bewegung gegen die geplante Rentenreform der Regierung, die landesweite Streiks beinhaltete. Durch die coronabedingten Ausgangssperren waren auch die Proteste zum Erliegen gekommen.