International

Der Krieg hat Pause ... Überseeverlegungen von US-Truppen für 60 Tage auf Eis gelegt

Das erste militärische "Opfer" der Corona-Pandemie war das Aus für das US-Großmanöver Defender Europe 2020, das sich in Osteuropa und entlang der russischen Grenze abspielen sollte. Jetzt trifft es die gesamte US-Armee, deren ausländische Truppenbewegungen eingeschränkt werden sollen.
Der Krieg hat Pause ... Überseeverlegungen von US-Truppen für 60 Tage auf Eis gelegtQuelle: AFP © Bryan R. Smith

Für die Machtprojektion der Vereinigten Staaten von Amerika in die entlegensten Winkel dieser Erde ist die Corona-Pandemie ein Fluch. Wird das Virus erst in die engen Kabinen von Flugzeugträgern, Kriegsschiffen, U-Booten oder in die weltweit verstreuten Stützpunkte eingeschleppt, ist das Risiko sehr groß, dass sich die gesamte Mannschaft infiziert. 

Nachdem sich die Fallzahlen nun auch in den USA rasant erhöht haben und die Menschen aufgefordert werden, bis mindestens Ende März zu Hause zu bleiben, gelten die US-Streitkräfte als potenzieller Ansteckungsherd. Sie könnten sich im Ausland infizieren und nicht nur ihre unmittelbaren Einheiten anstecken, sondern auch das Virus bei der Rückkehr in die Heimat einschleppen. Am 24. März wurde zum ersten Mal innerhalb des Pentagons in Washington ein Mitarbeiter positiv getestet, und es wird befürchtet, dass sich weitere Personen im Nervenzentrum der US-amerikanischen Kriegsmaschinerie, dem National Military Command Center, infiziert haben.

Aus diesem Grund hat Verteidigungsminister Mark Esper bereits am Montag die gesundheitlichen Sicherheitsvorkehrungen für das Pentagongebäude, den berühmten fünfeckigen Sitz des US-Verteidigungsministeriums, auf die zweithöchste Stufe (HPCON C) erhöht. Am Mittwoch erhöhte er dann die Sicherheitsvorkehrungen für sämtliche Einrichtungen des Verteidigungsministeriums weltweit auf HPCON Charlie. Damit werden die Mitarbeiter aufgefordert, Vorkehrungen zu treffen, um sich auf längere Aufenthalte zu Hause einzurichten.

Gleichzeitig ordnete Esper an, dass die US-Streitkräfte ihre Reisen und Truppenbewegungen in Übersee für mindestens 60 Tage aussetzen, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Das betreffe sämtliche US-Streitkräfte, zivile Mitarbeiter und natürlich die Familien.

Der Zweck ist, sicherzustellen, dass wir das Virus nicht nach Hause bringen, andere nicht infizieren, dass wir es nicht in der Armee verbreiten.

Davon ausgenommen sei beispielsweise der geplante Truppenabzug aus Afghanistan, wo man nach dem Abkommen mit den Taliban begonnen hat, das Kontingent innerhalb von 135 Tagen auf 8.600 Mann zu reduzieren. Ein vollständiger Abzug würde innerhalb von 14 Monaten erfolgen, wenn sich nach Espers Aussage die Taliban an ihren Teil der Abmachung halten. 

Ein weiterer Grund für die Einschränkung der Truppenbewegungen ist die wachsende Sorge im Pentagon, dass die Pandemie die militärische Bereitschaft der USA beeinträchtigen könnte, wenn sich das Coronavirus innerhalb der Befehlskette verbreitet. 

Derweil rückt die nationale Seuchenbekämpfung vermehrt in den Fokus der Armee. Feldlazarette sollen in New York und Seattle aufgebaut werden, und die Navy schickt Lazarettschiffe mit jeweils eintausend Betten an Bord nach Los Angeles und New York, um dort für zusätzliche Kapazitäten zu sorgen. Allerdings sollen auf den Schiffen keine Corona-Patienten versorgt werden. Das Army Corps of Engineers ist ebenfalls im "Big Apple" aktiv, um rund 10.000 Schlafplätze zu schaffen.

Mehr zum Thema - Trump will Wirtschaft retten: "Wenn es nach den Ärzten ginge, würden sie die ganze Welt stilllegen"    

 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.