Wenn Gewalt "verringert" wird – Trump bietet Taliban Abkommen an
Die USA und die Taliban stehen offenbar vor einem Abkommen, das dem Rückzug der US-Truppen und der Wiederaufnahme von Friedensgesprächen den Weg ebnen könnte. Das Abkommen soll jedoch laut einem Bericht des US-Senders NBC nur dann zustande kommen, wenn die Taliban "die Gewalt innerhalb von sieben Tagen reduzieren". Der Sender beruft sich auf namentlich nicht genannte Beamte aus den USA und aus Afghanistan.
Laut dem Bericht sollen beide Seiten die Gespräche wieder aufgenommen haben, nachdem vorhergehende Verhandlungen im September 2019 kurz vor einer Einigung scheiterten. Auch das neue Abkommen, das nun in Aussicht gestellt wurde, soll einen Zeitplan für den Rückzug der US-Truppen als Gegenleistung dafür vorsehen, dass die Taliban Verbindungen zu terroristischen Gruppen abbrechen und Friedensgespräche mit der afghanischen Regierung aufnehmen.
Sollte das Abkommen zustande kommen, könnte es erstmals zu direkten Friedensgesprächen zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung kommen. Der Zeitpunkt könnte US-Präsident Donald Trump in die Karten spielen, der damit dann eines seiner zentralen Wahlversprechen, nämlich die USA von "endlosen Kriegen" zu befreien, zumindest zum Teil umgesetzt hätte. Bisher hatten die Taliban Verhandlungen mit der afghanischen Regierung, die sie als "Marionette der USA" betrachten, abgelehnt.
Doch nun zeigt sich die afghanische Regierung optimistisch. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani schrieb am Dienstag auf Twitter, dass US-Außenminister Mike Pompeo ihn darüber informiert habe, dass "bemerkenswerte Fortschritte" in den Friedensgesprächen gemacht worden seien, und von einem Vorschlag der Taliban gesprochen habe, der "eine signifikante und dauerhafte Reduzierung der Gewalt" bringen könne.
Der afghanische Regierungschef Abdullah Abdullah erklärte, Pompeo habe sich optimistisch über die Gespräche geäußert und gesagt, dass "eine Verringerung der Gewalt und Fortschritte bei den laufenden Gesprächen zu einer Vereinbarung führen könnten, die den Weg für innerafghanische Gespräche ebnen und zu einem dauerhaften Frieden führen würden".
Der Krieg in Afghanistan ist der längste Krieg der USA. Er begann 2001 mit der Intervention einer US-geführten "Koalition". Auf US-Seite sollen dort seitdem mehr als 2.300 Soldaten getötet worden sein. Außerdem sollen laut den Vereinten Nationen allein seit 2009 mehr als 100.000 Zivilisten getötet oder verletzt worden sein.
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