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USA setzen Firmen 30-Tage-Frist für Stopp von Nord Stream 2 – Russland hofft auf Start bis Ende 2020

Das US-Außenministerium hat angekündigte Sanktionen gegen Firmen erläutert, die an dem Bau von Nord Stream 2 beteiligt sind. Die Unternehmen haben 30 Tage Zeit, um ihre Aktivitäten endgültig herunterzufahren. Russland geht nun von einer Inbetriebnahme bis Ende 2020 aus.
USA setzen Firmen 30-Tage-Frist für Stopp von Nord Stream 2 – Russland hofft auf Start bis Ende 2020Quelle: Reuters © Anton Vaganov

Die Ostseepipeline Nord Stream 2 wird wegen der angekündigten US-Sanktionen deutlich später als erwartet fertig sein. Am Freitag hat das US-Außenministerium die geplanten Strafmaßnahmen gegen jene Unternehmen erläutert, die an dem Projekt beteiligt sind. Demnach sollen alle Bauaktivitäten bis zum 20. Januar 2020 heruntergefahren werden:

Die Vereinigten Staaten werden die Sanktionen verhängen, es sei denn, die damit verbundenen Parteien demonstrieren sofort ihre glaubwürdigen Anstrengungen zum Herunterfahren des Projekts. Die damit verbundenen Parteien haben das Herunterfahren des Projekts innerhalb von 30 Tagen zu beenden.

In seinem Statement betonte das US-Ministerium nochmals, dass Washington die Gaspipeline als ein Instrument betrachte, mit dem Moskau seine Aggression gegen Kiew fortsetzte und eine engere Zusammenarbeit zwischen der Ukraine, der EU und den USA zu verhindern suche. Die US-Behörde verwies außerdem darauf, dass die Vereinigten Staaten mit den Sanktionen gegen Nord Stream 2 wirtschaftliche und politische Risiken für Europa vereiteln möchten, die durch eine signifikante Abhängigkeit von russischem Gas entstünden. Washington unterstütze demnach entschieden eine Diversifizierung der Energielieferungen und trage dazu bei, die Rolle der Geopolitik und die Verbraucherpreise auf den Energiemärkten zu reduzieren.

Am Freitag teilte der russische Energieminister Alexander Nowak mit, dass die Ostseepipeline nach dem Stopp der Bauarbeiten bis Ende 2020 in Betrieb genommen werden könnte. Die Verlegung der Röhre auf den restlichen rund 160 Kilometern könnte das russische Schiff "Akademik Tscherski" erledigen. Für diese Aufgabe müsste es allerdings zusätzlich ausgerüstet werden. Die Schweizer Firma Allseas hatte aus Angst vor US-Strafen ihre Spezialschiffe abgezogen. Die fast zehn Milliarden Euro teure Leitung sollte ursprünglich schon Ende dieses Jahres Gas nach Europa pumpen.

Nord Stream 2 soll künftig Gas direkt von Russland nach Deutschland liefern. Die Pipeline ist für eine Kapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr ausgelegt. Rund 2.300 Kilometer der Leitung mit zwei Strängen sind bereits verlegt. Das russische Schiff "Akademik Tscherski" ist nach russischen Angaben das einzige Schiff, das die Arbeiten vollenden kann. Es liegt derzeit im fernöstlichen Hafen Nachodka im Japanischen Meer. Es dauert Wochen, bis das Schiff von Asien aus Europa erreichen kann.

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