International

Experte: USA üben Druck auf Europäer aus, damit sie politisch "richtiges" Gas kaufen (Video)

Wie werden die neuen US-Sanktionen die Fertigstellung des Projektes Nord Stream 2 beeinflussen und welche Konsequenzen könnten sie für europäische Unternehmen haben? RT Deutsch interviewte Igor Juschkow, den leitenden Experten vom Fonds für nationale Energiesicherheit.
Experte: USA üben Druck auf Europäer aus, damit sie politisch "richtiges" Gas kaufen (Video)Quelle: Sputnik © Nina Sotina

Im Interview mit RT Deutsch sagte Juschkow, die neuen US-Sanktionen würden die Fertigstellung des Projektes Nord Stream 2 nicht beeinflussen. Bis die Sanktionen offiziell in Kraft treten, werde es eine Übergangszeit geben, die es ermöglicht, den Bau der Pipeline fertigzustellen:

Ich denke, dass die US-Amerikaner gar nicht damit rechnen, den Bau von Nord Stream 2 stoppen zu können. Denn dies würde zu einer äußerst harten Konfrontation vor allem mit Deutschland und dem restlichen Europa führen. Die US-Amerikaner bewahren insofern ihr Gesicht: Sie führen die Sanktionen, wie versprochen, ein – doch diese Sanktionen behindern nicht den Bau von Nord Stream 2.

Der Konflikt werde sich aber langsam zuspitzen, so Juschkow, weil die USA mit dem Anstieg der Gasförderung und den steigenden Exporten von Flüssigerdgas mehr Absatzmärkte brauchen werden:

Wir können in diesem Zusammenhang von einer Situation sprechen, die es bereits vor 50 Jahren gab, als sich Europa und die Sowjetunion über die ersten Gaslieferungen geeinigt haben. Letztes Jahr haben wir das 50. Jubiläum seit Beginn der Gaslieferungen gefeiert. Damals haben die Amerikaner auch gefordert, kein sowjetisches Gas zu kaufen, da es 'politisch falsch' wäre. Sie haben empfohlen, Kohle aus den USA zu kaufen. Jetzt passiert dasselbe: Wir sehen eine Konkurrenz zwischen dem russischen Gas aus der Rohrleitung und dem US-amerikanischen Flüssigerdgas.

Mehr zum ThemaGas-Erpressung: USA drohen Beteiligten an Nord-Stream 2 mit heftigen Sanktionen (Video)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.