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USA bitten Südkorea für Truppenstationierung zur Kasse

Die Allianz der USA und Südkoreas ist nach den Worten des US-Verteidigungsministers Mark Esper "unangreifbar". Trotzdem stellt Washington jetzt unangenehme Forderung an die südkoreanische Regierung - sie will mehr Geld für die US-Truppen in Korea.
USA bitten Südkorea für Truppenstationierung zur Kasse© Lisa Ferdinando/ZUMAPRESS.com

US-Verteidigungsminister Mark Esper hat Südkorea mit Nachdruck dazu aufgerufen, mehr Geld für die US-amerikanische Truppenpräsenz im Land zu bezahlen. Südkorea sei ein wohlhabendes Land, das mehr Geld dafür abzweigen "könnte und sollte", sagte Esper am Freitag in Seoul an der Seite seines südkoreanischen Amtskollegen Jeong Kyeong-doo. Auch forderte Esper angesichts der angespannten Beziehungen Südkoreas zu Japan, ein auslaufendes, aber aus Sicht der USA wichtiges Militärabkommen der beiden Verbündeten über den Informationsaustausch zu verlängern.

Die USA verlangen schon seit Längerem von ihren asiatischen Alliierten Südkorea und Japan, mehr für die Stationierung von US-Soldaten zu zahlen. Im Fall Südkoreas will Washington nach Berichten südkoreanischer und US-amerikanischer Medien, dass Seoul rund fünf Milliarden Dollar jährlich dafür aufbringt – etwa das Fünffache des bisherigen Anteils.

Eine Zahl wurde weder von Esper noch von Jeong genannt. An die Adresse Seouls gewandt sagte Esper, es sei wichtig, die Verhandlungen über eine neue Kostenaufteilung bis zum Jahresende zu beschließen, und zwar "mit einem erhöhten Lastenanteil Südkoreas".

In Südkorea haben die USA 28.500 Soldaten zur Abschreckung gegen potenzielle Bedrohungen durch Nordkorea stationiert. Esper bekräftigte, dass die USA sich "weiter vollständig zur Verteidigung Südkoreas verpflichtet" fühlen:

Die Allianz ist unangreifbar.

Er rief aber Seoul auch dazu auf, sich mit Japan zusammenzusetzen, um das Abkommen GSOMIA über den Austausch geheimdienstlicher Informationen zu erneuern. "GSOMIA ist ein wichtiges Instrument, durch das Südkorea, die USA und Japan wirksam Informationen miteinander teilen können, speziell in Kriegszeiten", sagte Esper. Die einzigen Parteien, die von einem Ende des Abkommens profitieren würden, seien Nordkorea und China.

Die USA sehen die Streitereien in wirtschaftlichen und politischen Fragen zwischen Tokio und Seoul mit großer Sorge. Seoul hatte erklärt, GSOMIA nicht mehr verlängern zu wollen. Washington will das möglichst verhindern, da es dabei unter anderem auch um Informationen über die Aktivitäten Nordkoreas geht, das ein Atomwaffenprogramm betreibt.

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Esper bekräftige in Seoul, dass die USA und Südkorea mit Blick auf ihre gemeinsamen Militärmanöver flexibel sein sollten, um der Diplomatie im Atomstreit mit Nordkorea mehr Spielraum zu geben. Esper hatte schon auf dem Flug nach Südkorea davon gesprochen, dass die USA offen seien für eine Reduzierung weiterer Militärübungen, die regelmäßig von Nordkorea kritisiert werden. Der US-Verteidigunsminister ging aber auch in Seoul nicht weiter darauf ein, in welchem Umfang neue Manöver geändert werden könnten.

(dpa/rt deutsch)

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