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Russischer Verteidigungsminister: Wer niemanden angreift, braucht lediglich eine gute Verteidigung

Wer niemanden angreifen will, braucht deutlich weniger Geld für sein Militär und kann sich trotzdem sicher fühlen. Diese einfache Wahrheit zeigte Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu auf, indem er die Streitkräfte Russlands mit denen der USA verglich.
Russischer Verteidigungsminister: Wer niemanden angreift, braucht lediglich eine gute VerteidigungQuelle: www.globallookpress.com

Der russische Militärhaushalt wurde vor einigen Jahren für ein massives Aufrüstungsprogramm erhöht; diese Aufstockung wurde aber in den letzten Jahren wieder heruntergeschraubt. SIPRI (das Stockholmer Internationale Friedensforschungsinstitut) schätzte Russlands Verteidigungsausgaben im Jahr 2018 als die sechstgrößten der Welt hinter den USA, China, Saudi-Arabien, Indien und Frankreich ein. Unterdessen befindet sich das Pentagon unter der Trump-Administration unter einer Dauer-Gelddusche, die die Militärbudgets anderer Staaten schlicht in den Schatten stellt.

Doch trotz der mittlerweile wieder rückgängigen Rüstungsausgaben Russlands können sich seine Bürger geschützt und sicher fühlen, bekräftigt der Verteidigungsminister des Landes Sergei Schoigu – auch wenn die Rüstungsausgaben des Partners jenseits des Großen Teichs weiterhin ein Vielfaches betragen. Dies liegt unter anderem an den grundlegend unterschiedlichen Strukturen der Streitkräfte der beiden Länder – die auch zu sehr unterschiedlichen Ausgaben führen, was man nach nur kurzer Analyse sehr leicht feststellen kann.

Unterschiedliche Strukturen der Streitkräfte führen zu unterschiedlichen Ausgaben

"Die USA geben riesige Summen für private Militärdienstleister und Flugzeugträger aus. Braucht nun Russland aber wirklich fünf bis zehn Flugzeugträgerkampfgruppen – wo wir doch nicht vorhaben, jemanden anzugreifen?" lautete die rhetorische Frage des Ministers bei einem Interview mit der Zeitung Moskowski Komsomolez.

Wir brauchen Mittel, die gegen die Flugzeugträgerkampfgruppen des Gegners eingesetzt werden können, im Falle einer Aggression gegen unser Land. Und sie sind ungleich kostengünstiger und effizienter!", betonte Schoigu.

Als weitere Quelle der enormen militärischen Mehraufwendungen auf der Seite der USA nannte der Armeegeneral deren weltweite Präsenz mit Militärbasen in 170 Ländern – sowie den Flugzeugträger-Verbänden, mit denen die Demokratie in die Welt getragen werden soll.

Geht das Licht der West-"Demokratie" an, geht das der Souveränität aus

"In welchem der Länder, wo sie hingegangen sind, um Demokratie zu bringen, wurde denn die so angepriesene Demokratie akzeptiert? War das der Irak, Afghanistan oder Syrien? Oder das ehemalige Jugoslawien, das sie mit ihren 'demokratischen' Bombardements gewaltsam in sechs Teilländer aufgegliedert haben?", fragte Shoigu. "Und Souveränität und Unabhängigkeit kann man nach einer US-amerikanischen Intervention erst recht vergessen. Ferner: Wundert es denn irgendjemanden, dass etwa in Libyen der Großteil aller Erdölvorkommen US-amerikanischen Firmen oder Firmen unter US-Kontrolle gehört?"

Er bedauerte, dass die USA offenbar ihr Gefallen am Ruinieren anderer Länder nicht verloren haben, sei es durch militärische Intervention oder andere Mittel.

"Unsere westlichen Kollegen beschuldigen Russland gern, irgendwelche 'hybriden Kriege' zu führen. Doch ich muss sagen, der Westen ist derjenige, der tatsächlich hybride Kriegsführung betreibt. Die USA etwa stehen kurz davor, Afghanistan halb in Ruinen wieder zu verlassen, und gleichzeitig arbeiten sie fleißig daran, Venezuela unnötig aufzuwühlen – auch das natürlich im Namen des 'Triumphs der Demokratie'", resümierte der Verteidigungsminister.

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