Letzte Chance für Kim DotCom vor einer drohenden Auslieferung an die USA
Der Gründer der Internet-Plattform Megaupload lebt seit 2010 in dem Pazifikstaat. Die USA wollen ihn wegen Verletzung von Urheberrechten und Geldwäsche in großem Stil vor Gericht stellen. Bei einer Verurteilung in den USA droht ihm jahrzehntelange Haft.
Dotcom gehört zu den schillerndsten Figuren der Internet-Szene. Er wurde 1974 mit dem bürgerlichen Namen Kim Schmitz in Kiel geboren. Mitte der 80er Jahre trat er erstmals in der Hacker-Szene in Erscheinung. Mit der Datentauschbörse Megaupload wurde er vielfacher Millionär. Das Unternehmen finanzierte sich durch Werbung und kostenpflichtige Zugänge für Abonnenten. Zeitweise gehörte die Seite zu den beliebtesten Webseiten weltweit. Nach Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI wurde sie 2012 abgeschaltet.
Der Unternehmer lebt fast schon ein Jahrzehnt unter anderem Namen in Neuseeland. Im Februar 2017 befand ein neuseeländisches Gericht, dass er ausgeliefert werden darf – nicht etwa wegen Urheberrechtsverletzung, sondern wegen Betruges. Seither bestätigten bereits zwei weitere Gerichte diese Entscheidung. Dagegen wehrt sich Dotcom nun vor dem Obersten Gerichtshof Neuseelands. Es ist praktisch seine letzte juristische Chance: Falls er verliert, liegt die endgültige Entscheidung bei der neuseeländischen Regierung unter Premierministerin Jacinda Ardern.
Zusammen mit Dotcom stehen drei weitere Megaupload-Verantwortliche vor Gericht. Ihnen droht ebenfalls die Auslieferung. Das Verfahren dauert bis Freitag. Das Urteil fällt vermutlich aber erst in mehreren Wochen. Auf Twitter schrieb Dotcom, er habe es 2005 mit Megaupload lediglich ermöglicht, Internet-Links per Mail zu verschicken.
Das ist alles. Und 2019 entscheidet Neuseelands Supreme Court, ob ich wegen dieses "Verbrechens" ausgeliefert werden soll.
Der 45-Jähriger bedankte sich auch öffentlich bei seiner Frau Elizabeth, die nach ihrem Jura-Studium nun zum Verteidigungsteam des Deutschen gehört.
My extradition case arrives in the NZ Supreme Court today. My wonderful wife Elizabeth has graduated law school to become a lawyer this year and today she’s fighting alongside my legal team for our future. Frankly if it wasn’t for Liz I don’t think I could have made it this far. pic.twitter.com/AOG7drsC5P
— Kim Dotcom (@KimDotcom) 9. Juni 2019
Mehr zum Thema - "Wir stehen vor dunklen Zeiten": Kim Dotcom warnt vor globalen Folgen von Assanges Auslieferung
(rt deutsch/dpa)
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.