Iran: US-Blockade von humanitärer Hilfe für Flutopfer ist wirtschaftlicher Terrorismus

Die von Washington verhängten Sanktionen haben finanzielle Hilfe für Überschwemmungsopfer im Iran behindert. Das erklärte das Außenministerium der Islamischen Republik Iran und bezeichnete die Politik der USA als "wirtschaftlichen Terrorismus".

Der Sprecher des Außenministeriums des Iran Bahram Ghasemi teilte am Montag mit, dass die Entscheidung der USA, Bankkonten des Roten Halbmonds des Iran zu sperren, dringen benötigte ausländische Spenden daran gehindert habe, die Leiden der iranischen Bevölkerung zu lindern.

Mindestens 45 Menschen sind im Iran in den letzten zwei Wochen ums Leben gekommen, nachdem sintflutartige Regenfälle in 23 der 31 Provinzen des Iran zu starken Überschwemmungen führten. Da in der südwestlichen iranischen Provinz Khuzestan weitere Überschwemmungen erwartet werden, appellierte Teheran an die Weltgemeinschaft um internationale Hilfe. Durch die Bemühungen der USA, das Land von der Weltwirtschaft abzuschotten, werden diese Hilfeleistungen jedoch massiv behindert. Ghasemi erklärte dazu:

Da alle Konten des iranischen Roten Halbmondes [durch US-Sanktionen] eingefroren wurden, kann niemand finanzielle Hilfe aus Übersee schicken.

Zuvor beschuldigte der iranische Außenminister Javad Zarif Washington, die Hilfsbemühungen "zu behindern", während Teheran sich bemüht, die von den "beispiellosen" Überschwemmungen betroffenen Gemeinden zu unterstützen. Indem sie den Iran daran hindern, dringend benötigte Ressourcen und Ausrüstung zu erhalten, würden die USA "wirtschaftlichen Terrorismus" betreiben, so Zarif.

Teherans Entrüstung über die US-Sanktionen ist keineswegs unbegründet: Das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) signalisierte letzte Woche Hilfsangebote an den Iran. Die US-Sanktionen könnten weitere Schritte der UNO jedoch einschränken.

Aus Angst vor weiteren Überschwemmungen ordnete Teheran derweil die Evakuierung von 70 Dörfern im Südwesten des Landes an.

US-Präsident Donald Trump verhängte Sanktionen gegen Teheran, nachdem sich die USA aus dem iranischen Atomabkommen aus dem Jahr 2015 zurückzogen, mit dem im Gegenzug für Einschränkungen der nuklearen Fähigkeiten des Iran US-Sanktionen aufgehoben wurden. Die einseitige Entscheidung Trumps hat die Beziehungen Washingtons zu seinen transatlantischen Verbündeten belastet, die stark in die Wiedereingliederung des Iran in die Weltmärkte investiert und bestätigt haben, dass Teheran weiterhin die Regeln einhält.

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