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Mutmaßlicher Haupttäter des Moschee-Massakers in Neuseeland: Merkel auf Platz 1 seiner Todesliste

Dem Moschee-Massaker im neuseeländischen Christchurch fielen bisher 49 Menschen zum Opfer. Die Identität des mutmaßlichen Hauptattentäters ist bekannt. Vor seiner Tat verfasste er ein Manifest und eine Todesliste, in welchen er "Rache gegen muslimische Invasoren" schwor.
Mutmaßlicher Haupttäter des Moschee-Massakers in Neuseeland: Merkel auf Platz 1 seiner Todesliste

Mehrere australische Medien veröffentlichten bereits Informationen zu dem bisherigen mutmaßlichen Haupttäter, dem Australier Brenton Tarrant. Der 28-Jährige beschreibt sich in den Sozialen Netzwerken selbst als einen "normalen Mann" aus der unteren Arbeiterschicht mit einer "normalen Kindheit", der sich irgendwann entschloss, "die Zukunft meines Volkes zu sichern". Tarrant wird von den Nachbarn als ein sehr "höflicher junger Mann" beschrieben, der regelmäßig Sport trieb und Kinder in Athletik trainierte. Vor neun Jahren verlor er seinen Vater. Dieser verstarb an Krebs. Tarrant begab sich daraufhin auf eine Weltreise. Personen aus seinem Umfeld vermuten, dass er sich während dieser Zeit veränderte und radikalisierte. 

Attentat mit GoPro gefilmt

Tarrant machte einen Livestream mittels einer GoPro von seinem Angriff auf die Besucher der Al-Moor-Moschee. Der Livestream dauerte 17 Minuten und war noch lange nach der Tat in den sozialen Medien abrufbar. Auf Ersuchen der Polizei nahm Facebook das Material aus seinem Netzwerk heraus. Teile davon wurden jedoch von den lokalen Medien veröffentlicht.

Das Video zeigt die Sicht des Schützen, wie er zur Moschee fährt und Schusswaffen aus dem Kofferraum seines Wagens holt. Auf den Waffen zu sehen: Neonazi-Slogans und Erinnerungen an historische europäische Schlachten gegen Muslime. Eine der Schlachten, auf die Bezug genommen wird, ist die Schlacht von Wien im Jahr 1683 gegen die Heere des Osmanischen Reiches. 

Bundeskanzlerin Merkel auf Platz 1 der Todesliste des Attentäters

Die neuseeländische Anti-Terror-Polizei erläuterte, dass Brenton T., der bereits am 16. März vor Gericht wegen Mordes angeklagt werden soll, nach eigener Darstellung das Attentat begangen habe, um "direkt die Einwanderungsraten in europäischen Ländern zu reduzieren". Unter der Überschrift "Kill High Profile Enemies" verfasste der Attentäter zudem eine Liste mehrerer hochrangiger Politiker, die getötet werden sollten. Auf Platz 1 des Attentäters steht Bundeskanzlerin Angela Merkel. Diese bezeichnet er als "Mutter alles Anti-Weißen und Anti-Deutschen". Auf der Liste befinden sich ebenfalls der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der Londoner Bürgermeiter Sadiq Khan.

Manifest "gegen muslimische Invasoren"

Kurz vor dem Attentat veröffentlichte er ein 73 Seiten umfassendes Manifest, in welchem er mit "Rache" gegen muslimische "Invasoren" drohte. Darin rühmt er auch den Massenmörder Anders Breivik, der 2011 77 Menschen in Norwegen tötete. 

Während der Fahrt schaltete der Angreifer ein Lied namens "Kebab entfernen" ein, das von ethnischen Säuberungen handeln soll. "Wir hatten nicht einmal Zeit zum Zielen. Es gab so viele Ziele", sagt der Attentäter beiläufig im Video. Die Polizei spricht von "gut geplanten Angriffen". An zwei Tatfahrzeugen wurde Sprengstoff gefunden, welcher entschärft wurde. 

Der Angreifer suchte sich gerade diese Moschee aus, weil auf dem Platz zuvor eine Kirche gestanden hatte. Mit seiner Tat wollte er unter anderem den Tod eines 11 Jahre alten Mädchens rächen, das bei dem Terrorangriff von Stockholm 2017 ums Leben kam. Die Moscheen in Neuseeland werden nun geschützt. Laut der neuseeländischen Polizei wurden an beiden Tatorten zahlreiche Schusswaffen der Täter sichergestellt. Vor dem Krankenhaus von Christchurch warten Angehörige und Freunde auf Nachrichten. 

Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern sagte in einer Ansprache, dass diese Attentate die Werte der neuseeländischen Gesellschaft nicht erschüttern könnten. Mindestens 49 Menschen wurden durch die Angriffe getötet. Wieviele Täter es gibt, ist bislang unklar. Sieben Menschen starben durch den Angriff auf die Moschee in Linwood, 41 in der Moschee in Deans Avenue nahe Harley Park. Eine Person erlag ihren Verletzungen im Krankenhaus.

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