Integrity Initiative löscht Webseite bis zur Untersuchung des "Daten-Diebstahls"
Im November hatte die Hackergruppe Anonymous interne Dokumente der "Integrity Initiative" (II) in mehreren Chargen online veröffentlicht. Die Leaks zeigen, dass die in Schottland ansässige und von der britischen Regierung finanzierte Organisation, die sich selbst als unparteiische Wohltätigkeitsorganisation ausgibt, tatsächlich mittels sogenannter "Cluster" von Journalisten, Politikern und Akademikern geheime Kampagnen durchführt, die sich gegen Russland richten. Die II mischt sich in die Innenpolitik vieler Ländern Europas ein und diffamiert diejenigen, die den antirussischen Narrativ der Initiative in Frage stellen.
The realisation has only really just struck me hard that the people who have been most vocal in making totally false claims that I am in any way paid by Russia, were themselves being secretly paid to make those claims by my former employer, the FCO, via the Integrity Initiative.
— Craig Murray (@CraigMurrayOrg) January 22, 2019
In einem überraschenden Schritt entfernte die II nun "vorübergehend" alle Inhalte von ihrer Webseite, bis es "zu einer Untersuchung des Datendiebstahls" durch das Institute of Statecraft kommt, die Londoner Muttergesellschaft der II.
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In einer Erklärung, die auf der inzwischen größtenteils leeren Webseite veröffentlicht wurde, behauptet die II, dass die Leaks "Teil einer Kampagne zur Untergrabung der Arbeit" der Initiative seien. Die Webseite werde in Kürze "neu gestartet". Ebenso soll die "Analyse" des Hacks und seiner "Bedeutung" demnächst veröffentlicht werden, heißt es in der Erklärung.
Nach den Leaks zur II schrieb die schottische Zeitung The Daily Record, dass die Enthüllungen – darunter auch jene, wonach die von der Regierung finanzierte Organisation auch eine inländische Hetzkampagne gegen Labour-Chef Jeremy Corbyn durchgeführt habe - "einer der größten politischen Skandale des Jahres" sei.
Basically you've been outed for what you are and this facile attempt to conceal the truth will not work.
— Anna Geraldo (@AnnaG1968_) January 22, 2019
Ouch! Maybe you should stop smearing Jeremy Corbyn then.
— Sam (@SamB_wanderer) January 21, 2019
Der Skandal wurde jedoch von den britischen Mainstream-Medien kaum beachtet. Der Labour-Abgeordnete Chris Williamson erklärte Anfang des Monats gegenüber RT, dass das mangelnde Interesse etwas damit zu tun haben könnte, dass namhafte Journalisten anscheinend selbst an der fragwürdigen Operation beteiligt waren.
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