Trump rügt Saudi-Arabien: Sie wissen nicht, wie man US-Bomben richtig nutzt
Am 9. August hatte die saudisch geführte Koalition im Jemen einen Schulbus in der jemenitischen Stadt Dhahyan angegriffen. Dabei wurden 40 Kinder getötet und Dutzende verstümmelt. Der US-Präsident Donald Trump:
Das waren im Grunde Leute, die nicht wussten, wie man die Waffe richtig einsetzt, was schrecklich ist. Ich finde es eine schreckliche Situation. Ich habe es gehasst zu sehen, was mit dem Bus und den Kindern passiert ist, das war eine reine Horrorshow (....)
Auf die Frage, ob die USA den Verkauf von Waffen an ihren Verbündeten aus dem Nahen Osten angesichts der ständigen Berichte über eine von Saudi-Arabien geführte willkürliche Bombenkampagne einstellten werde, antwortete Trump:
Wir beobachten Jemen jetzt sehr genau. Wir studieren Jemen eigentlich sehr, sehr sorgfältig.
Widerwillig übernahm die saudisch geführte Koalition die Verantwortung für den Schulbus-Angriff im September. Westliche Mächte zögern dennoch, ihre Waffenlieferungen nach Riad zu beenden.
Der Mord an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi hatte die Debatte um Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien neu entfacht. Das Königshaus wird für den Mord an Khashoggi verantwortlich gemacht. Khashoggi galt als Kritiker der saudischen Führung und lebte in den USA. Nachdem er das saudische Konsulat in Istanbul betreten hatte, kam er nicht wieder lebend heraus. Donald Trump kündigte an, auch weiterhin Waffen für den Jemen-Krieg zu liefern.
Seit Beginn der von Saudi-Arabien geführten Bombenangriffe im März 2015 im Jemen schlussfolgerte Human Rights Watch bei 24 Angriffen, dass diese mit in den USA hergestellter Munition erfolgten. Das Pentagon aber behauptet, nicht an den "Fehlern" der Koalition schuld zu sein, obwohl die USA die saudische Koalition in der Verwendung ihrer Waffen trainieren. Darüber hinaus liefern die USA Luftaufnahmen und Informationen für saudiarabische Jets, die jemenitische Ziele angreifen sollen.
Der US-Verteidigungsminister James Mattis betonte, dass das US-Militär zwar bei der "Planung" behilflich sei, den Saudis jedoch keine "dynamischen Zielinformationen" liefere.
Als Teil des 110-Milliarden-Dollar-Deals, den Saudi-Arabien im vergangenen Jahr mit den USA unterzeichnete, hat Riad angeblich Präzisionswaffen im Wert von rund 7 Milliarden Dollar bei den Rüstungsherstellern Raytheon und Boeing geordert.
Seit Beginn des von Saudi-Arabien geführten militärischen Einsatzes im Jemen wurden mehr als 10.000 Menschen getötet. Das "Armed Conflict und Event Data Project (ACLED)" ist jedoch der Ansicht, dass mindestens 56.000 Menschen in der Region ums Leben gekommen seien. Die Gewalt hat auch dazu geführt, dass rund zwei Drittel der 27-Millionen-Bevölkerung des Jemen auf Hilfe angewiesen sind und Millionen Menschen der Hungertod droht. Die US-Regierung fordert nun ein Ende des Konflikts. Zunächst jedoch sollten die Huthis ihre Angriffe einstellen, und Saudi-Arabien solle von Angriffen auf bevölkerungsreiche Städte absehen.
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