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Irans UN-Vertreter nennt Saudi-Arabien obersten Terror-Sponsor - und zitiert Hillary Clinton

Bei der UN-Generalversammlung am Freitag hat ein iranischer Vertreter bei seiner Gegenrede zu Anschuldigungen des saudischen Außenministers seinerseits ernsthafte Anschuldigungen gegen Riad geäußert – und dabei ausgerechnet Hillary Clinton zitiert.
Irans UN-Vertreter nennt Saudi-Arabien obersten Terror-Sponsor - und zitiert Hillary ClintonQuelle: Reuters

Dass der Iran angeblich Terrorismus unterstütze, sei vom saudischen Außenministers Adel al-Dschubeir eine "seltsame und sonderbare Behauptung", sagte der iranische Vertreter. Er wandte sich an die Vereinten Nationen auf Arabisch, um "sicherzustellen, dass [den Saudis] unsere Position deutlich wird".

"Jeder weiß, dass Saudi-Arabien den Terrorismus weit angelegt und auf eine sehr unverfrorene Art unterstützt", sprach der Diplomat. Unerwartet fügte er hinzu: "Hillary Clinton soll laut WikiLeaks im Jahr 2009 erklärt haben, dass Saudi-Arabien der größte Geldgeber der terroristischen Gruppen auf der ganzen Welt ist".

Tatsächlich veröffentlichte WikiLeaks ein Memorandum von Clinton, welches sie 2009 als US-Außenministerin verfasste. Dieses besagt: "Sponsoren aus Saudi-Arabien stellen die bedeutendste Finanzierungsquelle für sunnitische Terrorgruppen weltweit dar. ... Saudi-Arabien bleibt eine lebenswichtige finanzielle Versorgungsquelle für Al-Qaida, die Taliban... und andere terroristische Gruppen...".

Nach dieser kuriosen Einführung kam der iranische UN-Vertreter richtig zur Sache. Er beschuldigte Riad, für Terroranschläge "im Nahen Osten, Nordafrika und Europa" verantwortlich zu sein und die Terrormiliz islamischer Staat (IS, ehemals ISIS) und Al-Qaida zu unterstützen.

"Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Menschen in Jemen unter der direkten Einmischung wie unter dem Taktieren Saudi-Arabiens leiden", fügte der Sprecher hinzu.

Anschließend zeigte er der Generalversammlung Fotos von jemenitischen Kindern, die im September bei einem Luftangriff der Koalition unter saudischer Führung in ihrem Schulbus getötet wurden. Er warf Saudi-Arabien vor, seine Luftwaffe greife absichtlich Zivilisten an:

Sie sagen, dass Sie die arabische Identität verteidigen", wandte sich der iranische Vertreter an die Saudis. "Sollte die arabische Identität als Anlass oder Vorwand für die Durchführung von Stellvertreterkriegen benutzt werden? ... Sie verteidigen die arabische Identität nicht. Sie ermorden die arabische Identität mit Ihren Dollars. Sie haben kein Mitleid, mit niemandem in der arabischen Welt. Sie haben kein Mitleid mit irgendeinem arabischen Volk, auch nicht mit denen, die angeblich Ihre Verbündeten sind.

Die Behauptungen Riads, dass die Huthi-Rebellen das saudische Territorium mit ballistischen Raketen aus iranischer Herstellung angreifen, verwarf der iranische Diplomat: Die Lieferung solcher Rüstungsgüter an den Jemen wäre aufgrund der Blockade des Landes unmöglich gewesen, und zudem:

Wenn das ballistische Raketen waren, ... wie kommt es, dass es auf der zivilen Seite so wenige Opfer gab? Haben Sie überhaupt gesehen, was eine ballistische Rakete anrichten kann?.

Zuvor hatte am Freitag der Außenminister Saudi-Arabiens Adel al-Dschubeir das Wort bei der UN-Generalversammlung ergriffen und verbreitete dabei eine Vielzahl von Anschuldigungen gegen Teheran, Riads Konkurrenten um Einfluss im Nahen Osten. Er behauptete, dass es unmöglich wäre, Stabilität in der Region zu erreichen, ohne den Iran davon abzuschrecken, "bewaffnete Terrormilizen" zu gründen und zu versorgen, Diplomaten zu meucheln, sektiererische Gewalt anzufachen und sich in die Angelegenheiten anderer Nationen einzumischen.

Saudi-Arabien "unterstützt die neue Strategie der USA zur Bekämpfung des Iran, einschließlich deren ernstgemeintem Vorhaben, das Atomproblem und das Programm für ballistische Raketen anzugehen und den Terrorismus zu unterstützen", sagte Adel al-Dschubeir.

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