Duterte will sein Smartphone loswerden: "Die CIA hört zu und kann mich umbringen"
"Ich weiß, die USA hören zu. Ich bin sicher, es ist die CIA, sie ist es auch, die mich töten wird", sagte Duterte am Dienstag in Cebu City. Er sprach damit nicht zum ersten Mal die Befürchtung aus, dass Washington sein Ableben herbeigeführen könnte wegen seiner unsteten Außenpolitik und seiner Bereitschaft, Waffen von anderen globalen Lieferanten zu erhalten.
Um ein mögliches Eindringen in sein Smartphone durch potenziell interessierte äußere Mächte abzuwenden, zu denen laut Duterte auch "Russland, China, Israel und vielleicht Indonesien" gehören könnte, erwägt der 73-jährige Staatschef, wieder ein einfaches Mobiltelefon zu benutzen, bei dem das Abhören und Überwachen schwieriger sei.
Er räumte ein, kein technisch versierter Präsident zu sein, und erinnerte anekdotisch daran, wie er einmal eine vertrauliche Nachricht an alle seine Viber-Kontakte verschicken wollte und dabei versehentlich auf die Funktion "An alle senden" geklickt habe.
Vorgehen im Drogenkrieg als Zankapfel
Duterte mutmaßt schon seit längerer Zeit, dass die CIA im Zuge der sich verschlechternden bilateralen Beziehungen zu Washington auf Rache aus wäre. Erst letzten Freitag stellte Duterte wieder einmal fest, dass die CIA ihn "tot sehen will".
Washingtons bereits seit einigen Jahren aufrechte Weigerung, Sturmgewehre an Manila zu verkaufen - begründet mit Sorgen über die Einhaltung von Menschenrechten während des anhaltenden Krieges gegen die Drogen im Land -, hat Duterte gezwungen, sich neue Lieferanten zu suchen.
Manila, das zuvor bezüglich Waffen lange von den USA abhängig war, wandte sich dazu an die Volksrepublik China und Russland. Moskau und Manila unterzeichneten im vergangenen Jahr ein militärisches Kooperationsabkommen, wobei Russland bereits über 5.000 Kalaschnikow-Sturmgewehre kostenlos an die Philippinen lieferte, damit diese den islamistischen Aufstand in Teilen des Landes bekämpfen konnten. Trotz Drucks aus den USA, von diesem Vorhaben Abstand zu nehmen, erwägt die Regierung Duterte nun auch den Kauf von Patrouillenbooten, Hubschraubern, gepanzerten Fahrzeugen und sogar U-Booten aus Russland.
"Sie investieren in eine Beziehung"
Am Dienstag verteidigte Duterte erneut seine Entscheidung, sich neuen Waffenlieferanten zuzuwenden, nachdem der stellvertretende US-Verteidigungsminister Randall Schriver die philippinische Regierung gebeten hatte, "sehr sorgfältig" über die Folgen eines Erwerbs russischer Waffen nachzudenken. "Sie kaufen nicht nur Fähigkeiten, Sie investieren in eine Beziehung", sagte Schriver Anfang des Monats. Mit der Volksrepublik China befinden sich die Philippinen im Konflikt um Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer.
Die Beziehungen zwischen den USA und den Philippinen basierten jedoch noch nie auf gegenseitigem Respekt, erklärte Duterte und meinte, dass Washington Manila bisher nicht als gleichberechtigten Partner behandelt habe.
"Beziehungen? Wann war es wirklich ein Verhältnis von Gegenseitigkeit und Respekt?", fragte Duterte und betonte, dass China und Russland im Gegensatz zu den USA, die bisher nur aufgearbeitete gebrauchte militärische Ausrüstung zur Verfügung gestellt hätten, brandneue Lieferungen ohne Vorbedingungen anbieten.
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