Ex-US-Kongressmitglied Ron Paul: "Al-Kaida verliert in Syrien trotz, nicht wegen unserer Präsenz"

Der ehemalige US-Kongressabgeordnete Ron Paul glaubt, dass das Pentagon nichts getan habe, um Al-Kaida in Syrien zu bekämpfen, aber dennoch damit fortfahre, die Rolle von Damaskus und von Moskau im Kampf gegen die Terroristen in der Region abzuwerten.

Die wahre Heuchelei liegt in unserer Rechtfertigung: Wir sind da, um für unsere Verfassung, unsere Freiheiten zu kämpfen und um Al-Kaida und Daesh [Islamischer Staat] loszuwerden, denn Al-Kaida ist die Bedrohung. Aber es gibt keinen Beweis, dass wir jemals etwas getan haben. Al-Kaida verliert, aber das passiert trotz unserer Präsenz",

sagte Paul in seiner eigenen Talkshow am Dienstag.

Es gibt keine Beweise, dass wir je viel getan haben. Es waren die Russen und der syrische Präsident Bashar al-Assad, die es so weit gebracht haben, dass wir Al-Kaida fast los sind.

Der ehemalige Politiker, der heute das Ron Paul Institute of Peace and Prosperity leitet, erklärte, dass es einen großen Unterschied zwischen Russland und den in Syrien operierenden US-geführten Koalitionstruppen gäbe.

Erstens hat unsere Regierung keine Befugnis, dort zu sein. Eine andere Sache ist es, dass es [Syrien] 6.000 Meilen von zu Hause entfernt ist. Es gibt keine Bedrohung für unsere Sicherheit, unsere Verfassung oder unsere Freiheiten. Und wir wurden nicht eingeladen, dort zu sein",

sagte Paul und erklärte, dass im Gegensatz zu jenem der westlichen Nationen das militärische Engagement Moskaus im Jahr 2015 offiziell von der syrischen Regierung genehmigt wurde.

Und doch kommt diese Information nie raus. […] Niemand in diesem Land will glauben, dass wir uns jemals darauf einlassen würden, nicht gegen Al-Kaida zu kämpfen. Aber das ist das Monster da draußen, das all diese militärischen Aktivitäten rechtfertigt und auf Grund dessen wir immer mehr Geld ausgeben müssen, um uns sicherer zu machen. Genau das gleiche Argument wurde im Krieg gegen Saddam Hussein im Irak benutzt.

Ron Pauls Anmerkungen erfolgten, nachdem syrische Regierungsbeamte über einen Luftangriff in Ostsyrien berichtet hatten, für den Damaskus den USA die Schuld zuwies. Der Angriff soll 52 Todesopfer gefordert haben, die meisten davon waren Angehörige iranischer Truppen und Pro-Assad-Milizen. Das Pentagon bestritt seine Beteiligung an dem Angriff.