UN-Sicherheitsrat: USA stellen sich doppelt gegen Gaza und monieren Voreingenommenheit der UNO

Gleich zwei Nahost-Resolutionen sind im UN-Sicherheitsrat gescheitert. Die USA legten ihr Veto gegen einen kuwaitischen Resolutionsentwurf ein, der zu einem Ende der israelischen Gewalt aufrief - um stattdessen die Gewalt aus Gaza anzuprangern.

Bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrates am Freitag (Ortszeit) stimmten zehn Länder für den Entwurf, der den palästinensischen Zivilisten nach mehr als 120 Toten im Gazastreifen "internationalen Schutz" bieten sollte und und das Abfeuern von Raketen aus dem Gazastreifen kritisierte, vier enthielten sich. Als Vetomacht können die USA allerdings jede Resolution zu Fall bringen.

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Gleich im Anschluss stimmte der Rat über einen von den USA eingebrachten Resolutionsentwurf ab, der hauptsächlich die Gewalt aus dem Gazastreifen verurteilt. Nur die USA stimmten dafür, elf Länder stimmten dagegen, drei enthielten sich.

Der Entwurf von Kuwait sei "einseitig" gegen Israel gerichtet, beschwerte sich US-Botschafterin Nikki Haley.

Haley warf der Hamas vor, Gewalttaten an der Grenze zwischen Gaza und Israel anzuzetteln, die Massenproteste des "Großen Marsches der Rückkehr" mit ihren "terroristischen Kämpfern" gezielt zu infiltrieren und Zivilisten bewusst als menschliche Schutzschilde einzusetzen.

Die Terrorgruppe Hamas trägt die Hauptverantwortung für die schrecklichen Lebensbedingungen in Gaza", sagte sie vor der Abstimmung im UN-Sicherheitsrat.

An der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen war in den vergangenen Wochen erneut Gewalt ausgebrochen. Der Sicherheitsrat hatte sich bislang nicht auf eine gemeinsame Reaktion einigen können.