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Ex-Pentagon-Beamter Maloof: Skripal-Skandal ähnelt Rhetorik über irakische Massenvernichtungswaffen

Die Unfähigkeit britischer Wissenschaftler, eine Verbindung Russlands zu dem Nervengift im Skripal-Fall zu beweisen, erinnere an die Situation während der Vorbereitungen zum Irak-Krieg im Jahr 2003, so der ehemalige Pentagon-Mitarbeiter Michael Maloof.
Ex-Pentagon-Beamter Maloof: Skripal-Skandal ähnelt Rhetorik über irakische Massenvernichtungswaffen Quelle: Reuters

Maloof glaubt, dass die jüngsten Verlautbarungen des sehr klandestin arbeitenden Porton-Down-Labors eine "bedeutende Entwicklung" im Skripal-Skandal darstellen, da sie erneut die Frage aufgeworfen haben, ob man nicht russische Experten für chemische Waffen zur Untersuchung des Vorfalls hinzuzuziehen sollte. Russland hat das Vereinigte Königreich wiederholt aufgefordert, seine Experten zur Teilnahme zuzulassen, doch London hat sich bisher geweigert, dem zuzustimmen.

Bis jetzt hat der Westen dieses Anliegen abgelehnt, was mir zeigt, dass sie etwas zu verbergen haben. Ich denke, wenn wir Transparenz haben und dem Ganzen auf den Grund gehen wollen, müssen sich Experten aus Russland und dem Westen zusammensetzen und zu einer Lösung kommen", erklärte der ehemalige Pentagon-Beamte in einem RT-Interview.

Er warnte außerdem davor, dem Vereinigten Königreich und den Geheimdiensten anderer westlicher Staaten in dieser Angelegenheit allein zu vertrauen.

"Antirussischer Kreuzzug infolge verlorener strategischer Positionen"

Der Skripal-Skandal sehe vielmehr wie ein Teil eines breiteren westlichen "antirussischen Kreuzzugs" aus, der vor allem von den USA, die erkannt haben, dass sie "strategische Positionen" an Moskau verloren hätten, angeführt werde. Wenn man den Skandal aus dieser Perspektive betrachtet, erkläre das auch die schnellen "Schlussfolgerungen" der britischen Behörden sowie die internationale Kampagne gegen Russland, die durch bloße Anschuldigungen ausgelöst wurde, so Maloof.

Das Ausschließen und die Beschuldigungen sind Teil des allgemeinen westlichen antirussischen Ansatzes, weil sie in einigen stagnierenden Konflikten nichts erreichen konnten [...]. Und sie sehen sich strategisch überlistet, also ist das insbesondere für die Vereinigten Staaten wirklich besorgniserregend", erklärte der Sicherheitsbeamte weiter.

Daher ist das alles Teil eines größeren Pakets. Und sie nutzen diese Nowitschok-Episode, um diese Agenda voranzutreiben.

Sie müssen endlich mit Tatsachen arbeiten und nicht auf Gefühle und die so genannten Geheimdienste reagieren. Besonders gilt das nach der Behauptung über irakische Massenvernichtungswaffen, die zu der Invasion durch die USA und Großbritannien im Jahr 2003 geführt hatten und sich später als falsch erwiesen", fügte Maloof hinzu.

Der ehemalige Beamte des Pentagons wies darauf hin, dass die westlichen Länder Russland verurteilten, bevor sie überhaupt irgendwelche Fakten vorweisen konnten.

Sie halten bloß immer weiter an dieser 'wahrscheinlich'-Aussage fest, anstelle der Öffentlichkeit Beweise zu präsentieren, dass [der Kampfstoff] aus einem bestimmten oder aus einem anderen Land kam", betonte er.

Polizei geht von Wochen und Monaten der Untersuchung aus

Die russisch-britischen Beziehungen haben sich nach der Vergiftung des ehemaligen Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter am 4. März in Salisbury deutlich verschlechtert. Obwohl die britische Polizei darauf besteht, dass die Untersuchung des Falles Wochen oder Monate dauern könnte, zeigten britische Spitzenbeamte schnell mit dem Finger auf Russland. London behauptet, dass die Substanz, mit der die Skripals vergiftet wurden, aus der Nowitschok-Klasse der militärischen Nervenkampfmittel sowjetischer Herkunft stammt.

Am Dienstag verkündeten Wissenschaftler an der streng geheimen Armeebasis Porton Down in der Nähe von Salisbury, dass sie nicht in der Lage seien, zu verifizieren, dass das Nervenmittel, mit dem Skripal vergiftet wurde, aus Russland stammt.

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