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"Falscher Islamist" passiert problemlos deutsche Grenze - Blamage für deutsche Sicherheitskräfte

Kann ein israelischer Journalist mithilfe des israelischen Geheimdienstes als getarnter Islamist offiziell deutschen Boden betreten und sich hierzulande mit der radikalen Muslimbruderschaft vernetzen? Wie sich herausstellte, ist nichts leichter als das.
"Falscher Islamist" passiert problemlos deutsche Grenze - Blamage für deutsche Sicherheitskräfte

Was klingt wie die Geschichte eines verdeckten Ermittlers, der unter ständiger Lebensgefahr die Strukturen der italienischen Mafia über Jahre hinweg unterwandert, ist nun in Deutschland passiert. Lediglich die Akteure und der Kontext sind neu und bedürfen einer näheren Beschreibung.

Der Bericht geht zurück auf einen Artikel der Welt, der am Donnerstag erschienen ist. Das nicht ganz ungefährliche soziopolitische Experiment beinhaltet den israelischen Journalisten Zvi Jecheskeli, der prüfen wollte, inwieweit es einem muslimischen Fundamentalisten möglich ist, nach Deutschland einzureisen und Kontakt zu radikalisierten Muslimen aufzunehmen. Im Gespräch mit dem Israeli, der sich als arabischer Flüchtling ausgab, wird klar, dass es allem Anschein nach lediglich eines syrischen Reisepasses bedarf, um nach Deutschland zu kommen. Der Journalist sei selbst über die riesigen Sicherheitslecks der deutschen Behörden- und Infrastruktur verblüfft gewesen, die er bei seiner Einreise antraf. 

Des Weiteren hatte sich auch die Vernetzung mit der Muslimbruderschaft innerhalb Deutschlands als problemfrei erwiesen. Von den deutschen Behörden sei er nicht behelligt worden, so der israelische Journalist.

Wichtig ist hier, anzumerken, dass der israelische Geheimdienst Zvi Jecheskeli jederzeit zur Seite stand: Für den Fall, dass seine Tarnung aufgeflogen und er somit in unmittelbare Lebensgefahr geraten wäre, wäre ihm eine speziell ausgebildete Elitetruppe des Mossad zu Hilfe gekommen.

Es waren auch die Agenten des Mossad, die Jecheskeli halfen, alle Feinheiten der muslimischen Tradition einzustudieren, besonders die Abläufe und Gepflogenheiten in einer Moschee der Muslimbruderschaft. So wahrte der israelische Korrespondent für arabische Angelegenheiten während der Mission in Deutschland den Schein.

Der Israeli zieht Schlüsse aus seiner Erfahrung. Er scheint in seiner Bewertung gegenüber den zukünftigen Entwicklungen in Europa skeptisch zu sein. Im Gespräch mit der Welt postuliert er unter anderem:

Niemand kann wirklich sagen, was der politische Islam für Europa bedeutet.

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Jecheskeli zitiert den muslimischen Prediger Yusuf al-Qaradawi, der bezüglich der Flüchtlingsströme nach Europa von einer "stillen Eroberung" spricht. Der israelische Journalist erklärte anhand der Aussagen Qaradawis weiter, dass es innerhalb muslimischer Kreise Pläne und Vorhaben zur "gewaltlosen Unterwanderung von Schulen und Kindergärten zwecks Bekehrung von 'Ungläubigen'" gebe. Bei seinen Begegnungen im Auffanglager habe er - selbst als syrischer Muslime getarnt - keinen Flüchtling getroffen, der den Wunsch hegte, sich in Deutschland zu integrieren.

Presse und Geheimdienst - zwei Verbündete?

Eine Frage, der jedoch wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde, verdient Beachtung: Eine so enge Zusammenarbeit zwischen einem israelischen Pressevertreter und dem staatlichen Geheimdienst Israels lässt aufhorchen. Eine solche Allianz sollte nicht vorschnell als selbstverständlich angesehen werden.

Ein Szenario zum Beispiel, in dem ein russischer Journalist mit voller Unterstützung des russischen Geheimdienstes (FSB) ein großes deutsches Medienunternehmen unterwandert und unbehelligt ausspioniert, ist kaum vorstellbar. Sollte eine solche Situation jemals eintreten, wären Aufruhr und Empörung in den Medien enorm, und die Ermahnungen gegenüber Russland würden neue, ungeahnte Auswüchse erreichen.

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