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Ex-Abgeordneter aus Finnland erhält politisches Asyl in Russland

Der ehemalige finnische Parlamentsabgeordnete Ano Turtiainen und seine Ehefrau haben in Russland den Flüchtlingsstatus erhalten. Nach eigenen Angaben sah sich die Familie in Finnland wegen prorussischer Positionen und NATO-Kritik politischem Druck ausgesetzt.
Ex-Abgeordneter aus Finnland erhält politisches Asyl in RusslandQuelle: Gettyimages.ru © TolikoffPhotography

Der ehemalige finnische Parlamentsabgeordnete Ano Turtiainen und seine Ehefrau Minna Marita Turtiainen sind in Russland offiziell als Flüchtlinge anerkannt worden. Die Entscheidung wurde nach Prüfung ihres Antrags durch die Moskauer Migrationsbehörde getroffen. Darüber informierte die Sprecherin des russischen Innenministeriums, Irina Wolk, auf Telegram.

"Heute haben Ano Turtiainen und seine Ehefrau in Moskau in feierlichem Rahmen Flüchtlingsausweise auf dem Territorium der Russischen Föderation erhalten."

Nach Angaben des Innenministeriums suchte das Ehepaar in Russland Schutz, da es in Finnland politischem Druck und Verfolgung ausgesetzt gewesen sei. Als ausschlaggebend wurden die politischen Positionen Turtiainens genannt, insbesondere seine Unterstützung für Russland sowie seine ablehnende Haltung gegenüber der NATO.

Turtiainen erklärte, er sei 2022 einer von wenigen Abgeordneten gewesen, die gegen den NATO-Beitritt Finnlands gestimmt hätten. "Danach wurde das Leben meiner Familie sehr schwierig", sagte er. In einem Gespräch mit RT schilderte er zunehmenden Druck durch die Behörden und erklärte, die Entscheidung zum Umzug nach Russland sei aus Sorge um seine persönliche Sicherheit gefallen.

"Die Polizei tauchte im Laufe dieses Jahres wiederholt in der Nähe unseres Hauses, unserer Datscha und unserer Büros auf. Zuletzt häuften sich Drohungen gegen Familienmitglieder sowie ein merkwürdiges Verhalten der Polizei. Das zwang uns, Finnland zu verlassen."

Turtiainen ist in Finnland als Gründer und Vorsitzender der Partei "Die Macht gehört dem Volk" bekannt. Während seiner politischen Laufbahn sprach er sich für gute nachbarschaftliche Beziehungen zwischen Finnland und Russland aus und kritisierte offen den außenpolitischen Kurs in Richtung NATO. Nach seiner Abstimmung gegen den Beitritt habe sich die Lage für ihn und seine Familie deutlich verschärft.

Von 2019 bis 2023 war Turtiainen Mitglied des finnischen Parlaments. Zunächst gehörte er der Partei "Die Finnen" an. Nach seinem Parteiausschluss im Jahr 2021 gründete er die politische Bewegung "Die Macht gehört dem Volk", die sich für die Aufrechterhaltung der Beziehungen zu Russland einsetzte. Bei den Parlamentswahlen 2023 verfehlte er den Wiedereinzug.

Im selben Jahr geriet Turtiainen unter Verdacht, geheime Informationen an Russland weitergegeben zu haben. Zudem forderten finnische Behörden rund 30.000 Euro von ihm. Hintergrund war ein fehlender Bericht über die Verwendung staatlicher Parteisubventionen.

Seine Absicht, in Russland politisches Asyl zu beantragen, hatte Turtiainen bereits am 7. November angekündigt. Dies geschah am Rande des Jaltaer Internationalen Forums in Moskau. Im Oktober zog er gemeinsam mit seiner Ehefrau nach Russland. Medienberichten zufolge hielt er sich zeitweise in Petrosawodsk auf. Die Flüchtlingsausweise erhielt das Ehepaar schließlich in Moskau.

Turtiainen erklärte, sein Traum sei die russische Staatsbürgerschaft. In Russland wolle er ein neues Leben beginnen. Sein Ziel sei es, der "russischen Welt" mit seinem Wissen und seiner Erfahrung in den Bereichen Sport, Wirtschaft und Politik zu dienen. In der Vergangenheit war der Politiker auch im Powerlifting aktiv.

Russische Behörden betonten, der Antrag sei im Rahmen der geltenden Verfahren geprüft worden. Auf Grundlage der vorgelegten Umstände habe man entschieden, dem ehemaligen finnischen Parlamentarier und seiner Ehefrau Schutz auf dem Territorium der Russischen Föderation zu gewähren.

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