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SWR: Ermüdungserscheinungen in der Ukraine und EU nehmen nach Minditsch-Affäre rasch zu

Die einst so geschlossene Unterstützung der Ukraine bröckelt, teilt der russische Nachrichtendienst SWR mit. Momentan wird diese Tendenz durch Enthüllungen im Zuge der "Minditsch-Affäre" beschleunigt. Ermüdung macht sich sowohl in den Geldgeberländern als auch in der ukrainischen Bevölkerung breit.
SWR: Ermüdungserscheinungen in der Ukraine und EU nehmen nach Minditsch-Affäre rasch zu© Urheberrechtlich geschützt

Erkenntnissen des russischen Auslandsnachrichtendienstes SWR zufolge hat die in der Ukraine aufgedeckte Korruptionsaffäre zunehmend negative Folgen für das Ansehen Selenskijs, sowohl im Inland als auch im Ausland. Die vor einigen Wochen aufgrund von Ermittlungen der ukrainischen Antikorruptionsbehörde NABU ans Licht der Öffentlichkeit geratenen Informationen über ein Schmiergeldsystem im Umkreis des Kiewer Machthabers haben – so der SWR – das Potenzial, die Ukraine zu zerstören.

Im November hatte die ukrainische Antikorruptionsbehörde NABU Audioaufnahmen veröffentlicht, die einen großen Koalitionsskandal ins Rollen brachten (RT DE berichtete). Im Mittelpunkt des Skandals: Der Selenskij-Vertraute und -Geschäftspartner Timur Minditsch, der sich mittlerweile auf der Flucht befindet. In unsauberen Vergabeverfahren und über Scheinfirmen sollen insgesamt rund 100 Millionen US-Dollar bei Auftragsvergaben des staatlichen Energieunternehmens Energoatom veruntreut worden sein. Und dies könnte nur die Spitze des Eisbergs bedeuten.

Das Pressebüro des SWR teilte nunmehr mit, dass geheimdienstlichen Informationen zufolge diplomatische Vertreter westlicher Länder in Kiew zunehmend negative Formen für die Ukraine aufgrund des "Minditsch-Selenskij-Gates" registrieren, da anzunehmen sei, dass ein Großteil der ukrainischen Führungsspitze in die unrechtmäßigen Machenschaften verstrickt sein könnte. Zugleich zeige sich in der ukrainischen Bevölkerung eine deutliche Ermüdung angesichts der langen Dauer des bewaffneten Konflikts.

Viele Ukrainer würden argwöhnen, dass der Krieg, der ihnen den Tod oder die Verwundung von Freunden oder Verwandten gebracht habe, für die ukrainische Führungsspitze eine Gelegenheit für ungezügelten Diebstahl der westlichen Finanzhilfen bedeute. Deshalb nehme die Zahl der Ukrainer zu, die bereit seien, Russland die Herrschaft über die bereits von der russischen Armee militärisch kontrollierten Gebiete zuzugestehen, wenn dies für eine Waffenruhe unabdingbar sei.

Der SWR will auch erfahren haben, dass insbesondere die Kampfmoral der ukrainischen Truppen unter dem Bekanntwerden der Korruption im inneren Machtzirkel Selenskijs gelitten habe. Frisch Mobilisierte würden ihre Kampfstellungen verlassen, weil sie nicht für die finanziellen Interessen der Kreise um Selenskij ihr Leben lassen möchten. Der Anstieg der Desertionen sei derart beispiellos, dass mittlerweile das Büro der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft die veröffentlichten Daten wieder entfernt habe.

Die Nähe zu Selenskij – so die Analyse westlicher Diplomaten den Quellen des SWR zufolge – kompromittiere auch den Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, den russischstämmigen Aleksandr Syrskij, aufgrund seiner engen Verbindungen zum Selenskij-Regime. Ukrainische Offiziere würden mittlerweile sogar auf Niederlagen an der Front hoffen, da sie einen Rücktritt Syrskijs zur Folge haben könnten. Westlichen Analysen zufolge werde ein Ende des Ukraine-Krieges unweigerlich zu einer harten Abrechnung mit den ukrainischen Eliten führen, was bis hin zu Racheakten enttäuschter Ukrainer führen könnte.

Tatsächlich finden sich im Westen erste Hinweise auf Absetzbewegungen der bisherigen Unterstützer der Ukraine. So ließ gestern der neue tschechische Innenminister Lubomír Metnar die ukrainische Flagge vor seinem Amtssitz entfernen. Sie solle zukünftig nur in Ausnahmefällen gehisst werden, hieß es. Tschechien galt bisher als eines der vehementesten Unterstützerländer der Ukraine.

Der polnische Premierminister Donald Tusk hatte bereits am Montag verkündet, Polen werde sich nicht an einer von der sogenannten "Koalition der Willigen" ins Auge gefassten multinationalen Militärmission zur Friedenssicherung in der Ukraine beteiligen. Polen habe eine andere Aufgabe, nämlich den Schutz der NATO-Ostflanke, und werde sich auf logistische Unterstützung für mögliche Sicherheitsgarantien beschränken. Im Deutschen Bundestag kritisierte Oppositionsführer Tino Chrupalla (AfD), man wisse nicht, in welche Kanäle die Kriegshilfen für die Ukraine teilweise versickern würden. Das System des "Noch-Präsidenten" Selenskij bezeichnete er als "korrupt". 

Die in der Ukraine grassierende Korruption stößt derweil bei Berliner Bürgern auf wenig Überraschung. In einer Straßenumfrage zeigten sich die wenigsten erstaunt über das Ausmaß von Bestechlichkeit und Amtsmissbrauch im System Selenskij. Lediglich der Zeitpunkt der Aufdeckung wurde von einigen kritisch hinterfragt: Der Korruptionsskandal könne auf Betreiben der USA aufgedeckt worden sein, um Selenskij unter Druck zu setzen.

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