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Großbritannien drängt Abramowitsch zur Freigabe der Chelsea-Mittel für die Ukraine

Die britische Regierung setzt Abramowitsch unter Druck, die Chelsea-Verkaufserlöse für "humanitäre Zwecke" in der Ukraine zu verwenden. Der Unternehmer, der zwischen Moskau, Istanbul und Tel Aviv pendelt, war zuvor in Vermittlungsversuche im Konflikt eingebunden und steht weiterhin unter Sanktionen.
Großbritannien drängt Abramowitsch zur Freigabe der Chelsea-Mittel für die UkraineQuelle: Sputnik © Sergei Karpukhin

Die britische Regierung hat angekündigt, dass Roman Abramowitsch, ehemaliger Eigentümer des Fußballclubs Chelsea, die Einnahmen aus dem Verkauf seines Clubs im Jahr 2022 für humanitäre Zwecke in der Ukraine bereitstellen soll. Premierminister Keir Starmer betonte im Unterhaus, dass rechtliche Schritte drohen, sollte Abramowitsch sich weigern.

Abramowitsch hatte Chelsea infolge des Drucks durch die britische Regierung verkauft, nachdem er auf die Sanktionsliste gesetzt und sein Vermögen eingefroren worden war. Der Erlös aus dem Verkauf beläuft sich auf etwa 2,5 Milliarden Pfund (rund 2,8 Milliarden Euro) und befindet sich seitdem auf einem britischen Treuhandkonto.

Starmer erklärte, die Uhr ticke, Abramowitsch müsse die vereinbarte Verpflichtung erfüllen und die Mittel für humanitäre Zwecke in der Ukraine überweisen. Gleichzeitig betonte Schatzkanzlerin Rachel Reeves, es sei inakzeptabel, dass diese Gelder auf britischen Konten blockiert bleiben.

Die britische Regierung plant, eine Stiftung unter Leitung von Mike Penrose, früherer Chef von UNICEF Großbritannien, einzurichten, die die Mittel verwalten soll. Während die Gelder zunächst für die Ukraine vorgesehen sind, könnten künftige Gewinne auch "globalen Opfern von Konflikten" zugutekommen, nicht jedoch Abramowitsch oder anderen sanktionierten Personen.

Roman Abramowitsch hält sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück und soll sich zwischen Moskau, Istanbul und Tel Aviv aufgehalten haben, wo er nicht sanktioniert ist. Berichten zufolge war er in Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über den Austausch von Kriegsgefangenen involviert und zeigte in den ersten Wochen des Konflikts gesundheitliche Beeinträchtigungen, vermutlich infolge einer Vergiftung.

Die britische Regierung hatte Abramowitsch faktisch zum Verkauf seines Clubs gedrängt, während die Verkaufserlöse auf einem britischen Konto blockiert blieben. Mit einer geplanten Stiftung soll nun sichergestellt werden, dass die Mittel verteilt werden. Abramowitsch bleibt weiterhin von westlichen Sanktionen betroffen.

In einem Interview erklärte der ehemalige Chelsea-Eigentümer, dass er nicht zum Fußball zurückkehren werde. Seine Zeit als Klubbesitzer sei vorbei, ein Abschiedsspiel an der Stamford Bridge sei allenfalls denkbar gewesen.

Abramowitsch hatte Chelsea 2003 für 155 Millionen Franken gekauft und den Klub zu fünf Meistertiteln sowie zwei Champions-League-Siegen geführt. Bereits 2022 soll er nach Friedensverhandlungen in Kiew Symptome einer Vergiftung gezeigt haben, eine offizielle Untersuchung wurde jedoch nie abgeschlossen. Laut Berichten war er weiterhin im Hintergrund in Vermittlungsbemühungen aktiv.

Er bekräftigte, dass er die Verkaufserlöse wohltätig weiterleiten wolle, zeigte sich aber zurückhaltend gegenüber politischen Prozessen. Für ihn war sein Engagement im Bereich Fußball beendet ‒ einzig Projekte für junge Menschen hätten für ihn künftig noch infrage kommen können.

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