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AfD-Reise in die USA: Frohnmaier erhält Dulles-Preis der jungen Republikaner

Der AfD-Politiker Markus Frohnmaier erhält heute Abend in New York den Allen-W.-Dulles-Preis der Nachwuchsorganisation der Republikanischen Partei. Die "Bild"-Zeitung veröffentlichte vorab Ausschnitte aus Frohnmaiers Dankesrede.
AfD-Reise in die USA: Frohnmaier erhält Dulles-Preis der jungen Republikaner© Urheberrechtlich geschützt

Derzeit hält sich eine Gruppe von rund 20 AfD-Politikern in den USA auf, um die Kontakte zur Regierungspartei der Republikaner sowie zur Trump-Administration zu vertiefen; eine außenpolitische Mission, gegen die vor allem die CDU lautstarken Protest erhob (RT DE berichtete). Ein Höhepunkt der Reise wird die Teilnahme an der Jahresgala des New York Young Republican Club sein.

Dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden im Bundestag und Spitzenkandidaten der baden-württembergischen AfD für die Landtagswahl im März 2026, Markus Frohnmaier, soll dort eine Auszeichnung der US-amerikanischen Jungen Republikaner verliehen werden, der Allen-W.-Dulles-Award.

Es handelt sich um eine vergleichsweise neuartige Auszeichnung. Bisherige Preisträger sind der frühere New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani (2021), der rechtskonservative Aktivist Jack Posobiec (2022) sowie der republikanische Abgeordnete Michael Collins (2024). Der Preis wird den Young Republicans zufolge an Personen vergeben, die "den vehementen antimarxistischen Geist" von Allen W. Dulles verkörpern.

In der Person von Frohnmaier soll der Einladung zufolge die "mutige Arbeit" der AfD in einem "besonders unterdrückenden und feindseligen politischen Umfeld" gewürdigt werden. Eine erfolgreiche AfD sei die größte Angst "der Hüter der gescheiterten liberalen Ordnung".

Die zum Springer-Konzern gehörende Bild-Zeitung behauptet, das Manuskript der Dankesrede Frohnmaiers bereits vorliegen zu haben. Laut Bild-Angaben plant der AfD-Bundestagsabgeordnete, heftig gegen die in Deutschland herrschenden Zustände und die dafür Verantwortlichen auszuteilen. So konstatiert Frohnmaier laut Bild:

"In meinem Heimatland Deutschland hat die herrschende Klasse den Verstand verloren."

In der BRD sei die Infrastruktur am Zerfallen, die Bahn fahre nicht mehr pünktlich. Die Sorge der Regierung sei es aber, im Ausland geschlechtstransformative Projekte zu finanzieren und mittels Polizeikommandos "die Häuser gesetzestreuer Bürger zu stürmen", nur weil diese sich in Tweets über Minister der Grünen ausgelassen hätten.

Bild-Redakteur Josef Forster verurteilt die geplante Frohnmaier-Rede als Herziehen über Deutschland, als Rundumschlag, der die Bundesregierung als autoritäres Regime darstelle, und die AfD als Opfer. Tatsächlich warnt Frohnmaier Bild zufolge vor einem "neuen Totalitarismus", der dieses Mal keine sowjetische Uniform mehr trage, sondern mittels sogenannter "Hassrede-Gesetze" im Namen von Fortschritt und Vielfalt agiere.

In Bezug auf Deutschland macht Frohnmaier der Bundesregierung zum Vorwurf, "dieses großartige Land der Dichter und Denker, der Ingenieure und Krieger, der ehrenhaften Männer und Frauen, in ein Land der Staatsanwälte und Zensoren verwandelt" zu haben, und warnt vor einem geplanten AfD-Verbot. Welche deutschen Krieger Frohnmaier als besonders vortrefflich ansieht, gab Bild nicht bekannt.

Auf der Plattform X wies Frohnmaier die Bild-Kritik zurück und bestätigte damit indirekt die Authentizität der zitierten Bruchstücke seiner Dankesrede. Weder die Bild noch Frohnmaier gaben Hinweise darauf, wie die Rede in die Hände der Springer-Journalisten geraten sein könnte.

Dulles: setzte auf Wehrmacht und Nazis  

Der Namensgeber der Auszeichnung ist keine unumstrittene Persönlichkeit. Allen W. Dulles war ein US-Geheimdienstler und wurde in den 50er Jahren zum Direktor der CIA ernannt. Unter seine Ägide fielen die Umstürze in Iran 1953 (Operation Ajax) und in Guatemala 1954 (Operation PBSuccess). Außerdem soll Dulles grünes Licht zur Ermordung des ersten Premierministers des unabhängig gewordenen Kongo, Patrice Lumumba, gegeben haben.

Zuvor hatte Dulles während des Zweiten Weltkriegs als semi-offizieller OSS-Vertreter in der Schweiz fungiert, wo er als Anlaufstelle für Widerstandskämpfer und Informanten aus Deutschland diente. Dulles, der die Sowjetunion als eigentlichen Gegner der USA betrachtete, war auch maßgeblich für Planung von Operation Sunrise verantwortlich, der Teilkapitulation der deutschen Streitkräfte in Norditalien, die Ende April 1945 stattfand, ohne dass die Sowjetunion an den vorausgehenden Verhandlungen beteiligt war.

Auch mit BND-Chef Gehlen (während des Dritten Reiches Leiter der Abteilung Fremde Heere Ost) pflegte Dulles in der Nachkriegszeit eine intensive Zusammenarbeit. Es dürfte spannend werden, ob und wie Frohnmaier dieses Wirken von Allen W. Dulles in seiner Rede heute Abend einordnen wird.

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