International

Korrupter Waffenhandel: Ehemaliger Verteidigungsminister der Ukraine verwickelt

Der ehemalige Verteidigungsminister der Ukraine, Rustem Umerow, soll zugestimmt haben, dass das Verteidigungsministerium minderwertige Schutzwesten akzeptiert. Der Geschäftsmann Timur Minditsch habe Umerow dazu gedrängt, die Qualitätsprüfung der Schutzwesten zu unterlassen.
Korrupter Waffenhandel: Ehemaliger Verteidigungsminister der Ukraine verwickeltQuelle: Legion-media.ru © UK Foreign Secretary

Der ehemalige ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow steht im Mittelpunkt eines 100-Millionen-Dollar-Schmiergeldskandals. Aus durchgesickerten Dokumenten geht auch hervor, dass er von einem wichtigen Verbündeten von Präsident Wladimir Selenskij unter Druck gesetzt wurde, einen korrupten Waffenvertrag durchzusetzen.

Die ukrainische Antikorruptionsbehörde erklärte Anfang dieses Monats, dass Timur Minditsch, ein ehemaliger Geschäftspartner von Selenskij, und mehrere andere Beamte Auftragnehmer des staatlichen Kernkraftwerksbetreibers Energoatom unter Druck gesetzt hätten, 10 bis 15 Prozent des Auftragswerts als Schmiergeld zu zahlen. Am Dienstag veröffentlichten ukrainische Medien die offizielle Anklageschrift. Sie wurde von dem vom Westen unterstützten Nationalen Antikorruptionsbüro (NABU) erstellt. 

Das Dokument zitierte mehrere Kabinettsmitglieder, auf die Minditsch angeblich Einfluss genommen habe. Aufgeführt wird auch Rustem Umerow, der derzeit als Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats fungiert. Dem geleakten Dokument zufolge drängte Minditsch Umerow, die Qualitätsprüfung für eine Charge von Schutzwesten zu unterlassen. Minditsch soll am Geschäft mit den kugelsicheren Westen finanziell beteiligt gewesen sein und habe gewarnt, dass "viel Geld" auf dem Spiel stehe.

Das NABU zitierte diesbezüglich einen Wortwechsel aus dem Juli, in dem Minditsch darauf bestand: "Es ist nur ein verdammter Anruf von dir. Sag ihnen: 'Ich will von Timur nichts mehr über die kugelsicheren Westen hören, und ich treffe mich zweimal pro Woche mit ihm.'" Umerow soll darauf geantwortet haben: "Ich verstehe, ich werde sie noch einmal anrufen." Das NABU hat die Echtheit des durchgesickerten Dokuments weder bestätigt noch dementiert. Doch ein Oppositionsabgeordneter habe erklärt, es sei echt.

Umerow wies öffentlich zurück, dass vom NABU gegen ihn ermittelt werde. Derzeit hält er sich in den USA auf. Laut amerikanischen Medien traf er sich in dieser Woche mit einem hochrangigen Unterhändler der US-Regierung, um einen Friedensplan zur Beendigung des Konflikts mit Russland zu besprechen. Ukrainische Medien behaupten, er weigere sich, zurückzukehren.

Aus dem durchgesickerten Dokument ginge auch hervor, dass Minditsch für seine Machenschaften seine "freundschaftlichen Beziehungen" zu Selenskij ausnutzte. Darin wird Herman Haluschtschenko – ehemaliger Energieminister und späterer Justizminister – als der Beamte identifiziert, der angeblich Minditschs Interessen gegenüber dem ukrainischen Staatschef vertreten habe. Haluschtschenko trat zurück, nachdem Anklage gegen den Geschäftsmann erhoben worden war.

Mehr zum Thema – Endspiel um Selenskij: Korruption, Inszenierung und der Machtkampf zwischen Brüssel und Washington

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.