International

Politiker will Kolumbien nicht als "Exporteur des Todes" sehen: 20 tote Söldner in Ukraine pro Woche

Im Ukraine-Krieg ist ein weiterer Söldner aus Kolumbien getötet worden. Der 28 Jahre alte Mann soll ein unzureichendes Militärtraining erhalten haben. Inzwischen wird in dem südamerikanischen Land eine Gesetzesinitiative diskutiert, die das Söldnertum illegal machen soll.
Politiker will Kolumbien nicht als "Exporteur des Todes" sehen: 20 tote Söldner in Ukraine pro WocheQuelle: Legion-media.ru © ALEJANDRO PEREZ ALVARES

In Kolumbien wird immer öfter und stärker die Forderung laut, dass die Regierung in Bogotá entschlossener gegen das Söldnertum vorgehen soll. Im Parlament des südamerikanischen Landes ist ein entsprechender Gesetzesvorwurf eingebracht worden. Bei einer Sitzung des Repräsentantenhauses am Dienstag plädierte der Abgeordnete des linken Bündnisses Pacto Histórico, David Alejandro Toro Ramírez, für die Initiative, indem er als Argument schockierende Statistiken in Bezug auf den Ukraine-Krieg anführte. Unter anderem behauptete der Politiker aus der Partei von Staatschef Gustavo Petro:   

"Jede Woche kommt es zu 20 Toten. Viele von ihnen wurden für die Reise in die Ukraine durch Betrug rekrutiert."

Darüber hinaus teilte der Abgeordnete mit, dass seine Landsleute auch in anderen bewaffneten Konflikten etwa im Jemen und im Sudan präsent seien. So würden Kolumbianer beispielsweise sudanesische Kindersoldaten ausbilden und in Mexiko in Drogenkartellen dienen. In diesem Zusammenhang forderte Toro Ramírez:        

"Kolumbien darf sich nicht in einen Exporteur des Todes verwandeln. Im Gegenteil: Es muss Sicherheit und Kenntnisse exportieren."

Es wäre gut, wenn kolumbianische Polizeibeamte und Armeeangehörige mit all ihren Kenntnissen andere Länder unterstützen könnten – aber nur legal.

Zuvor hatte Präsident Petro die Beteiligung seiner Landsleute an bewaffneten Konflikten in anderen Teilen der Welt scharf verurteilt. Der Ukraine warf er vor, die kolumbianischen Söldner als "Kanonenfutter" und "Untermenschenrasse" zu behandeln. Im August forderte der Staatschef das Zweikammerparlament in Bogotá dazu auf, eilends ein Gesetz über den Beitritt zum Internationalen Übereinkommen gegen die Anwerbung, den Einsatz, die Finanzierung und die Ausbildung von Söldnern zu verabschieden. Das Dokument war 1989 von der UN-Generalversammlung beschlossen worden und im Jahr 2001 in Kraft getreten. Seitdem schlossen sich dem Übereinkommen 47 Staaten, darunter Deutschland und die Ukraine, an.

Am Wochenende berichtete das kolumbianische Nachrichtenportal El Pilón über den Tod eines weiteren Söldners im Ukraine-Krieg. Wie das Blatt schrieb, handele es sich dabei um Affeth Yesid Coronado Mendoza aus Valledupar. Der 28-Jährige sei am 20. September dieses Jahres in der Ukraine eingetroffen. Nach einem kaum 20 oder 30 Tage langen Training sei er an die Kontaktlinie geschickt worden. Am 11. November sei er bei einem Luftangriff ums Leben gekommen. Seine Leiche habe noch nicht geborgen werden können, da in der Zone erbittert gekämpft werde, hieß es in dem Bericht.

Nach Angaben des kolumbianischen Außenministeriums sollen seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges mindestens 64 Söldner aus dem südamerikanischen Land ums Leben gekommen sein. Das Schicksal von weiteren 122 bleibt ungewiss. Laut einem Bericht der Welt sollen etwa 2.000 Kolumbianer bislang in die Ukraine gereist sein, um als Vertragssoldaten zu kämpfen. Südamerikaner stellen dort sogar ganze Kompanien.

Mehr zum Thema - TASS: Brigade wirbt Ukrainer mit Sprachkenntnissen an, um mit Söldnern zu kommunizieren

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.