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Mearsheimer: USA finden sich mit Russlands Sieg in Ukraine nicht ab

Der US-Geostratege John J. Mearsheimer geht davon aus, dass Kiew im Konflikt mit Russland scheitert. Die russische Armee behalte die Oberhand auf dem Schlachtfeld. Zugleich betont der Politikwissenschaftler, Washington werde Russland nach dem Sieg Probleme bereiten.  
Mearsheimer: USA finden sich mit Russlands Sieg in Ukraine nicht abQuelle: Sputnik © Stanislaw Krassilnikow

Was werden die USA voraussichtlich tun, wenn klar wird, dass Russland den Konflikt in der Ukraine gewinnen wird? Diese Frage stellt sich John J. Mearsheimer, Buchautor, Experte für internationale Beziehungen und Professor an der Universität Chicago, in einem Interview. Das entsprechende Video wurde auf dem YouTube-Kanal von Rachel Blevins veröffentlicht.

Es sehe tatsächlich danach aus, dass das ukrainische Militär und die Regierung in Kiew scheitern könnten, meint der US-Geostratege. Und hier stelle sich eine sehr interessante Frage, nämlich: Was würde Washington in dem Fall tun?

Seit 2022 hätten sich die USA unter der Regierung des früheren Präsidenten Joe Biden weitgehend im Krieg mit Russland befunden, so der Politikwissenschaftler. Heute mit Donald Trump an der Macht sei das auch der Fall, allerdings in geringerem Maße.

In dem Zusammenhang führte Mearsheimer aus:

"Und es ist wichtig zu verstehen, dass wir versucht haben, Russland zu besiegen – wir wollten die Russen in die Knie zwingen, ihre Wirtschaft zerstören, Putin stürzen und sie auf dem Schlachtfeld in der Ukraine besiegen. Wir haben keine Kinderspiele mit den Russen gespielt. Wir haben hart durchgegriffen."

Unter diesen Umständen sei es schwer vorstellbar, so Mearsheimer, dass die US-Regierung eine Niederlage gegen Russland, ihren wichtigen geopolitischen Gegner, stillschweigend akzeptieren werde.

Hierzu äußert der US-Geostratege die Meinung, dass die USA irgendwann mit einer Situation konfrontiert sein würden, in der sie verlieren würden. Und er glaube nicht, dass "wir einfach die Hände heben und sagen werden: Okay, wir haben verloren, wir akzeptieren es."

Und weiter:

"Ich hoffe, ich irre mich, aber ich glaube, die Folgen dieses Krieges, falls wir verlieren, werden zu einer Situation führen, in der wir alles daransetzen werden, den Russen Probleme zu bereiten."

Russlands Verteidigungsministerium gab in seinem Frontbericht am Dienstag bekannt, dass russische Truppenverbände den ukrainischen Streitkräften an der gesamten Front Feuerschaden zugefügt hatten. Zwei Ortschaften in den Gebieten Charkow und Dnjepropetrowsk wurden demnach befreit. Die Personalverluste der ukrainischen Armee auf allen Frontabschnitten beliefen sich auf rund 1.110 Soldaten.

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