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Dubai-Mord an Krypto-Paar: Täter wollten Zugriff auf Wallet

Der russische Krypto-Unternehmer Roman N. und seine Frau Anna wurden Anfang Oktober in Dubai getötet. Roman N. hatte mit seiner App Fintopio rund 500 Millionen US-Dollar von Investoren aus China und dem Nahen Osten eingesammelt, die Gelder jedoch für private Zwecke verwendet.
Dubai-Mord an Krypto-Paar: Täter wollten Zugriff auf WalletQuelle: Sputnik © Vladimir Astapkovich

Ein russisches Paar, das in der Kryptowährungsbranche aktiv war, ist in Dubai gewaltsam ums Leben gekommen. Die Ermittlungen laufen noch, die genauen Hintergründe des Vorfalls sind bislang unklar.

Bei den Opfern handelt es sich um Roman N. (38) aus Sankt Petersburg, und seine Frau Anna (37). Roman N. war Gründer der Krypto-App Fintopio, die als Alternative zum Telegram Wallet positioniert wurde. Mit diesem Projekt konnte er nach Angaben russischer Medien rund 500 Millionen US-Dollar von Investoren aus China und dem Nahen Osten einwerben. Statt das Kapital in die App zu investieren, habe er das Geld jedoch für private Zwecke genutzt.

Bereits im Jahr 2020 wurde Roman N. in Russland wegen Betrugs verurteilt und zu sechs Jahren Haft verurteilt. Das Gericht befand ihn für schuldig, Gelder aus früheren Investitionen veruntreut zu haben. Nach seiner Entlassung setzte er demnach seine Aktivitäten fort und inszenierte sich als visionärer Krypto-Unternehmer.

Nach Berichten russischer Medien wurden Roman N. und seine Frau Anfang Oktober in die Stadt Hatta gelockt, die rund eineinhalb Stunden von Dubai entfernt liegt. Der Vorwand war ein Treffen mit potenziellen Investoren. Anschließend verschwanden sie spurlos. Den Ermittlungen zufolge sollen die Täter das Paar getötet und die Leichen zerstückelt haben. Danach seien die Überreste in Müllsäcken entsorgt worden.

Insgesamt wurden acht Personen im Zusammenhang mit dem Fall festgenommen, darunter drei russische Staatsangehörige. Unter den Verdächtigen befindet sich ein ehemaliger Polizeibeamter aus Sankt Petersburg, der bereits wegen Drogenhandels inhaftiert war. Drei der Verdächtigen wurden nach Russland zurückgebracht und befinden sich in Untersuchungshaft.

Die Hauptmotivation für das Verbrechen wird nach Angaben der Ermittler als Versuch gesehen, Zugriff auf die Kryptowallet von Roman N. zu erlangen. Die Wallet war zum Zeitpunkt des Treffens leer. Die Behörden in Dubai führen weiterhin Ermittlungen wegen Mordes.

Das Paar soll zuletzt in Dubai gelebt, aber häufig nach Europa gereist sein. Anna N. war zuvor als Fernsehjournalistin tätig. Beide hinterlassen ein Wohnhaus in einem gehobenen Ferienort nahe Sankt Petersburg.

Krypto-Trader zunehmend Ziel von Entführungen und Gewalt

Nicht nur in Dubai zeigt sich die Gefährdung von Personen, die mit Kryptowährungen arbeiten, als ernstes Problem. Auch in Europa ist die Situation zunehmend kritisch. In Frankreich kam es in den vergangenen Monaten zu mehreren spektakulären Entführungen und Gewaltakten gegen Menschen mit Verbindungen zu Kryptowährungen. Opfer waren unter anderem Krypto-Unternehmer und ihre Familienangehörigen. Teilweise wurden Lösegeldforderungen in Form von Bitcoins gestellt.

Ein aktueller Fall betraf einen 22-jährigen Schweizer aus dem Kanton Waadt, der Ende August in Valence nach mehreren Tagen der Gefangenschaft und Misshandlung von der französischen Spezialeinheit GIGN befreit wurde.

In Paris scheiterten Entführungsversuche gegen die Tochter und das Enkelkind eines Krypto-Unternehmers, während zuvor bereits der Vater eines erfolgreichen Bitcoin-Traders entführt und erpresst worden war. Die französischen Behörden haben bisher mehr als 20 Verdächtige festgenommen und warnen vor einem wachsenden Sicherheitsrisiko für die Krypto-Community, das internationale Transaktionen und liquides Vermögen besonders angreifbar macht.

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