International

Gunvor-Chef: Europa verliert Arbeitsplätze durch das Platzen des Deals mit Lukoil

Europa wird mit dem Abbau von Arbeitsplätzen und einer Störung der Brennstofflieferungen rechnen müssen, falls der Deal mit Lukoil blockiert wird. Das erklärte der Chef des Konzerns Gunvor, der die Auslandswerte des russischen Unternehmens kaufen will.
Gunvor-Chef: Europa verliert Arbeitsplätze durch das Platzen des Deals mit LukoilQuelle: Sputnik © RIA Nowosti / Ramil Sitdikow

Im Oktober haben Großbritannien und die USA den russischen Ölkonzern Lukoil auf ihre Sanktionslisten gesetzt. Die US-Restriktionen gelten jedoch nicht für Transaktionen mit dem Kaspischen Pipeline-Konsortium und dem Unternehmen Tengizchevroil, während die britischen Beschränkungen zusätzlich für die Lagerstätten Karatschaganak in Kasachstan und Schah Denis im Kaspischen Meer nicht gelten.

Daraufhin gab Lukoil bekannt, dass es wegen der restriktiven Maßnahmen gegen das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften beabsichtige, seine internationalen Vermögenswerte zu verkaufen. Kürzlich wurde bekannt, dass Lukoil vom Gunvor-Konzern, der ebenfalls in der Ölförderung und -verarbeitung tätig ist, ein Angebot zum Kauf der Lukoil International GmbH erhalten hat, die die Auslandsaktiva des russischen Unternehmens besitzt. Wie ebenfalls berichtet wurde, hat Lukoil bereits die wichtigsten Verhandlungsbedingungen ausgehandelt und sich verpflichtet, keine Gespräche mit anderen potenziellen Käufern zu führen.

Allerdings gibt es hier ein Problem. Die US-Sanktionen sehen vor, dass alle Transaktionen mit Lukoil-Unternehmen bis zum 21. November abgeschlossen sein müssen, was äußerst schwierig ist. Dies erklärte Torbjörn Törnqvist, Geschäftsführer von Gunvor. In einem Interview mit der Zeitung Financial Times erklärte er, dass Gunvor mit den USA über eine Verlängerung der Lizenz für Transaktionen mit Lukoil verhandelt, da die derzeitige am 21. November ausläuft, und erklärte:

"Der Umfang dieser Transaktion erfordert die Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde. Sie kann nicht innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen werden. Alle internationalen Geschäfte von Lukoil sind lahmgelegt. Niemand kann Transaktionen mit ihnen durchführen. Viele Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, und die Ölverarbeitungsanlagen könnten ernsthaft beeinträchtigt werden."

Er wies auch darauf hin, dass die europäischen Länder mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und Störungen der Kraftstoffversorgung konfrontiert sein werden, wenn die westlichen Architekten der Sanktionen gegen Lukoil nicht entgegenkommen. Kurz vor dem Winter ist das kaum ein positives Szenario.

Lukoil besitzt drei Ölraffinerien in Ländern der Europäischen Union, ein Tankstellennetz in 20 Ländern sowie Ölproduktionsstätten in Österreich und Finnland. Außerdem ist das Unternehmen an der Erschließung von Lagerstätten in Aserbaidschan, Kasachstan und Usbekistan sowie an Projekten in Ägypten, Kamerun, Nigeria, Ghana und Mexiko beteiligt. Russische Experten schätzen den tatsächlichen Wert der Anteile von Lukoil an ausländischen Unternehmen auf zehn Milliarden US-Dollar.

Mehr zum Thema – Handel, solange niemand hinsieht – Europa auf frischer Tat ertappt

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.