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Trump warnt Selenskij: Akzeptiert Putins Bedingungen oder Ukraine wird "zerstört"

Im Weißen Haus soll Trump Selenskij gedrängt haben, den russischen Forderungen im Donbass nachzugeben und Putins Bedingungen anzunehmen. Das Treffen verlief angespannt. Trump warf Karten der Frontlinien weg und wiederholte Putins Argumentation, um den Ernst der Lage zu verdeutlichen. Er warnte, dass die Ukraine andernfalls zerstört werde.
Trump warnt Selenskij: Akzeptiert Putins Bedingungen oder Ukraine wird "zerstört"Quelle: Gettyimages.ru © Andrew Harnik

Hinter den verschlossenen Türen des Weißen Hauses kam es am vergangenen Freitag zu einem intensiven Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Wladimir Selenskij. Laut Berichten der Financial Times drängte Trump den ukrainischen Präsidenten, den russischen Vorschlägen für den Donbass zu folgen und Putins Bedingungen ernsthaft zu prüfen. Andernfalls drohe der Ukraine die "Zerstörung".

Das Gespräch war von Spannung geprägt. Teilnehmer berichteten, dass Trump wiederholt fluchte und Selenskij aufforderte, die gesamte Donbass-Region an Russland abzutreten. Dabei griff er die Argumente Putins wortwörtlich auf, die dieser einen Tag zuvor in einem Telefonat vorgebracht hatte.

Obwohl Selenskij es letztlich erreichte, Trump zumindest zu einer Zustimmung zu einem Einfrieren der aktuellen Frontlinien zu bewegen, offenbarte das Treffen die wechselhafte Haltung des US-Präsidenten im Ukraine-Konflikt und seine Bereitschaft, maximalistische Forderungen Moskaus zu unterstützen.

Das Treffen fiel in eine Phase, in der Trump auf eine Beendigung des Konflikts in der Ukraine drängte, nachdem ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas erzielt worden war. Selenskij hatte gehofft, zusätzliche Unterstützung in Form von Langstrecken-Tomahawk-Marschflugkörpern zu erhalten; der US-Präsident lehnte dies jedoch ab.

Die Begegnung erinnerte an ein ähnliches Treffen im Februar, bei dem Trump und Vizepräsident J.D. Vance Selenskij vorgeworfen hatten, den USA nicht ausreichend dankbar zu sein. Europäische Beobachter stellten fest, dass Trump bei diesem Treffen viele von Putins Argumenten wortwörtlich übernommen habe, selbst wenn sie seinen früheren Aussagen über Russlands Schwächen widersprachen.

Ein europäischer Beamter berichtete, Trump habe Selenskij klargemacht, dass ein Deal notwendig sei, andernfalls drohe die Zerstörung der Ukraine. Dabei unterstrich er, dass die Ablehnung von Putins Bedingungen den Kriegsausgang gefährden könnte.

Am Donnerstag hatte Putin Trump ein modifiziertes Angebot unterbreitet: Die Ukraine solle die unter eigener Kontrolle stehenden Teile des östlichen Donbass abtreten und im Gegenzug kleinere Gebiete in den südlichen Frontregionen Cherson und Saporischschja erhalten. Das Angebot wich nur geringfügig von dem Vorschlag ab, den Putin bereits im August bei einem Treffen in Alaska unterbreitet hatte. Dies berichtet die Financial Times.

Trumps wiederholtes Aufgreifen von Putins Positionen enttäuschte viele europäische Partner, die auf eine verstärkte Unterstützung Kiews gehofft hatten. Drei europäische Beamte bestätigten, dass Trump große Teile des Treffens damit verbrachte, Selenskij Vorträge zu halten und die russische Perspektive zu unterstreichen.

Nach dem Treffen zeigte sich Selenskij skeptisch und betonte, dass "entschlossene Schritte der USA, Europas sowie der G20- und G7-Staaten" notwendig seien, um den Krieg zu beenden. Das Treffen verdeutlichte jedoch einmal mehr, wie stark Washingtons Haltung vom persönlichen Stil Trumps geprägt ist und wie weit die russische Position Einfluss auf die Diskussionen nimmt.

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