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Trump zwischen Putin und Selenskij: Budapest bilateral, Dreiergipfel in Sicht

Trump spricht sich für einen Dreiergipfel mit Putin und Selenskij aus, das Treffen von Trump und Putin in Budapest bleibt jedoch bilateral. Selenskij soll informiert und zugeschaltet werden. Der Gipfel soll in den kommenden zwei Wochen stattfinden, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Trump zwischen Putin und Selenskij: Budapest bilateral, Dreiergipfel in SichtQuelle: Gettyimages.ru © Andrew Harnik

US-Präsident Donald Trump hat sich für die Organisation eines dreiseitigen Gipfels mit Wladimir Putin und Wladimir Selenskij ausgesprochen, um die Ukraine-Krise zu lösen. Gleichzeitig kündigte er an, dass sein Treffen mit Putin in Budapest bilateral stattfinden werde. Während seines Treffens mit Selenskij im Weißen Haus sagte Trump laut Fox News:

"Wir müssen uns zusammensetzen. Es ist eine sehr kleine Gruppe von Menschen. Präsident, Präsident und Präsident. Drei Präsidenten – ich bin der Vermittlungspräsident."

Zugleich betonte er, dass Selenskij über alle Entwicklungen informiert bleibe und "auf der Leitung" sein werde. Trump ergänzte, die Situation sei "sehr komplex", doch wolle er alles tun, "damit sich alle wohlfühlen". "So oder so werden wir zu dritt an diesem Treffen beteiligt sein – auch wenn die Gespräche möglicherweise getrennt stattfinden", ergänzte er.

Er räumte ein, dass Putin und Selenskij "sich nicht mögen", zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Kämpfe bald enden könnten. "Alles, was die Präsidenten Russlands und der Ukraine tun müssen, ist, sich ein wenig zu vertragen", meinte Trump. Der Frieden, so sagte er weiter, könne "so lange anhalten wie im Nahen Osten".

Der jüngste Besuch Selenskijs in Washington war bereits das dritte Treffen der beiden Staatschefs im Jahr 2025. Vorausgegangen war ein längeres Telefonat zwischen Trump und Putin, in dessen Folge eine persönliche Begegnung in Budapest vereinbart wurde. Laut Trump soll diese innerhalb von zwei Wochen oder kurz danach stattfinden.

Analysten werten Selenskijs Besuch nun als besonders wichtig. In Kiew besteht die Besorgnis, dass die bevorstehenden Gespräche zwischen Trump und Putin die Entscheidungen der USA über den Umfang und die Ausrichtung der militärischen Hilfe für die Ukraine beeinflussen könnten.

Die Vorbereitung des russisch-amerikanischen Gipfels begann unmittelbar nach dem Telefonat der beiden Präsidenten. Außenminister Péter Szijjártó besprach das Thema am 16. Oktober in Moskau mit Sergei Lawrow und dem US-Vizeaußenminister Christopher Landau. Am 17. Oktober telefonierte Putin zudem mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Nach Angaben des Kremls erklärte Orbán, er sei bereit, die Bedingungen für den Gipfel zu gewährleisten.

Vor dem Gipfel sollen Gespräche der russischen und US-amerikanischen Delegationen auf hoher Ebene stattfinden. Die USA werden durch Vizepräsident J. D. Vance, Außenminister Marco Rubio und den Sondergesandten des Präsidenten, Steve Witkoff, vertreten. Die Zusammensetzung der russischen Delegation ist bislang unbekannt.

Ursprünglich hatten die USA vorgeschlagen, den ersten russisch-amerikanischen Gipfel in Europa abzuhalten, unter anderem in Genf. Russland lehnte dies mehrfach ab, da die Schweiz Sanktionen unterstützt habe. Ungarn hingegen setzte seine Energiekooperation mit Russland fort, lehnte die Ausweitung der Sanktionen ab und hatte im Juli 2024 im Rahmen einer "Friedensmission" Moskau und Kiew besucht. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte die Wahl Budapests damit, dass Ungarn als NATO- und EU-Mitglied eine besondere Position in Bezug auf Souveränität und Eigeninteressen einnehme.

Ende April 2025 stimmte das ungarische Parlament für den Austritt aus dem Internationalen Strafgerichtshof, der einen Haftbefehl gegen Putin erlassen hatte. Der Vorgang soll bis Juni 2026 abgeschlossen sein. Außenminister Szijjártó versicherte jedoch, dass Putin problemlos nach Ungarn ein- und ausreisen könne.

Unterdessen tauchten in den westlichen Medien neue Details zu den Verhandlungen in Alaska auf. Laut der Financial Times lehnte Putin den Vorschlag Trumps ab, im Gegenzug für einen Waffenstillstand Sanktionen aufzuheben. Stattdessen betonte Putin, dass der Krieg nur enden werde, wenn die Ukraine kapituliert und weitere Gebiete im Donbass abtritt.

Anschließend hielt Putin ein ausführliches historisches Plädoyer, in dem er mittelalterliche Herrscher wie Rurik von Nowgorod, Jaroslaw den Weisen und den Kosakenführer Bogdan Chmelnizki erwähnte. Damit wollte er seine Ansicht untermauern, dass Russen und Ukrainer ein gemeinsames Erbe teilen und "eine Nation" seien.

Trump soll daraufhin mehrfach die Stimme erhoben und gedroht haben, das Treffen zu verlassen. Die Verhandlungen im erweiterten Format sowie das gemeinsame Arbeitsessen wurden daraufhin abgesagt. Zudem berichtet CNN, dass Washington Kiew nach dem Gipfel grünes Licht für Angriffe auf russische Energieanlagen gegeben habe.

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