
"Es wäre eine Eskalation" – Trump bespricht mit Selenskij Tomahawk-Lieferung

US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij gaben im Vorfeld eines Treffens im Weißen Haus eine Pressekonferenz. Die Gespräche finden statt, nachdem Trump am Donnerstag ein Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geführt hatte. Die beiden Staatschefs haben vereinbart, ein Gipfeltreffen in der ungarischen Hauptstadt Budapest abzuhalten.
Eines der wichtigen militärbezogenen Themen der beiden Gespräche war die Frage einer möglichen Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine. Auf die Frage eines Reporters, ob Trump die von Selenskij geforderten Tomahawks an die Ukraine liefern werde, gab sich der US-Präsident zurückhaltend. Man werde darüber sprechen, meinte er.
"Aber es wäre eine Eskalation."
Ein Journalist von der BBC wollte wissen, ob die Drohung mit den Tomahawks Putin nicht an den Verhandlungstisch bringen könne. Trump beteuerte: Sein Wunsch sei nur, einen "Deal" zustande zu bringen. Er könne nicht sagen, ob eine Tomahawk-Lieferung Putin verhandlungsbereiter machen würde, aber sie könnte eine "größere Eskalation" mit sich bringen, "viele schlimme Dinge" könnten geschehen. Außerdem benötigten die USA selbst die Tomahawks zum Schutz des eigenen Landes. Er nannte sie wundervolle, machtvolle, aber auch sehr gefährliche Waffen. Trump betonte dabei:
"Eines muss ich sagen: Wir wollen auch Tomahawks haben, wir wollen sie nicht abgeben."

Selenskij hatte Trump zuvor gebeten, Kiew mit Tomahawk-Marschflugkörpern zu beliefern, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 2.500 Kilometern (1.550 Meilen) treffen können, was bedeutet, dass sie potenziell Moskau und Ziele weit darüber hinaus erreichen könnten. Wie Reuters berichtete, war die ukrainische Delegation bereit, Trump einen Plan für einen möglichen Tomahawk-Einsatz zu präsentieren.
Doch wie Trump nach dem Gespräch mit Putin berichtete, habe Putin sich bemüht, ihn von dieser Idee abzubringen. Er selbst zeigte Verständnis für die Position des russischen Präsidenten. Russland hatte zuvor wiederholt gewarnt, dass die Lieferung von Tomahawks "die Lage auf dem Schlachtfeld nicht ändern", aber "die Aussichten auf eine friedliche Lösung erheblich beeinträchtigen" und die Beziehungen zwischen den USA und Russland schädigen würde.

Trump lenkte das Gespräch auf einen möglichen Dialog zur Beendigung des Konflikts und sagte, dass zwischen Putin und Selenskij viel "böses Blut" herrsche, was eine Einigung verhindere.
"[Putin] will, dass [der Konflikt] beendet wird. Präsident Selenskij will, dass er beendet wird. Jetzt müssen wir es schaffen", sagte Trump.
Ungarn sei ein sicheres Land, es habe dank der guten Amtsführung Viktor Orbáns viele Probleme nicht, unter denen andere Länder litten. Selenskij werde wahrscheinlich in Budapest zugegen sein, ein persönliches Treffen mit Putin sei jedoch unwahrscheinlich. Alle drei Präsidenten würden anwesend sein, aber die Treffen würden getrennt verlaufen.
Selenskij warf dem russischen Präsidenten vor, keinen Waffenstillstand zu wollen, und fügte hinzu, sein Ziel in den Verhandlungen mit Trump sei es, "das zu bekommen, was wir brauchen, um Putin zu Verhandlungen zu bewegen". Laut Selenskij strebt die Ukraine auch robuste Sicherheitsgarantien an. "Die NATO ist das Beste, aber Waffen sind sehr wichtig."
Gegen Ende der Pressekonferenz wurde Trump gefragt, ob er Russland immer noch als Papiertiger betrachte. Trump wollte dies nicht bejahen, sondern äußerte sich dahingehend, dass Putin den Krieg innerhalb einer Woche hätte gewinnen können, "wenn nicht die russischen Panzer im Schlamm stecken geblieben wären".
Bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel im Rahmen des sogenannten Ramstein-Formats am 15. Oktober hatte US-Kriegsminister Pete Hegseth noch eine schwere Drohung gegen Russland ausgestoßen: Wenn Russland nicht bald ein Friedensabkommen schließe, würden die USA und ihre Verbündeten das Land dafür bezahlen lassen.
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