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"Gewöhnt euch an teuren Kaffee" - Branchenexperte prognostiziert langfristig hohe Preise

Der Kaffeepreis hielt sich noch nie so lange auf einem so hohen Niveau, sagen Experten. Und Optimismus strahlen sie nicht aus – ganz im Gegenteil, sie sehen einen weiteren Anstieg der Kaffeebohnenpreise voraus.
"Gewöhnt euch an teuren Kaffee" - Branchenexperte prognostiziert langfristig hohe PreiseQuelle: Sputnik © RIA Nowosti/Wladimir Astapkowitsch

Die morgendliche Tasse Kaffee war noch nie so teuer – zumindest in den letzten Jahren. Der Anstieg der Kaffeepreise, der vor einigen Jahren begonnen und durch Wetter- und geopolitische Faktoren bedingt gewesen war, hält weiter an. Und es sieht nicht so aus, als würde er aufhören. In den nächsten Jahren ist nicht mit günstigem Kaffee zu rechnen, erklärte Ramas Tschanturia, Generaldirektor des russischen Fachverbandes Rostschajkofe, in einem Interview mit dem Radiosender Sputnik. Der Preis werde noch lange auf einem hohen Niveau bleiben, merkte er an und erklärte:

"Die guten Nachrichten, die wir von den Börsen erwarten, und die Aussicht auf gute Ernten in den Erzeugerländern geben noch keinen Anlass zu großem Optimismus, da die Kosten aufgrund der weltweiten Inflation nicht sinken, sondern steigen. Es gibt eine Inflation der Haupt- und Reservewährungen, was sich auch auf die Kosten für Dienstleistungen, Logistik und so weiter auswirkt. Kaffee wird in den nächsten Jahren nicht mehr so günstig sein wie vor zehn Jahren. Daran muss man sich gewöhnen."

Kürzlich berichteten die Medien, dass die Kaffeepreise an der Börse den höchsten Stand seit 14 Jahren erreicht haben. Der Preisanstieg ist auf die Erwartung einer geringen Ernte und einen Rückgang der Lieferungen aus Brasilien zurückzuführen. Die Kaffeeernte im Jahr 2026 könnte in Brasilien aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen vor der Blüte der Kaffeebäume beeinträchtigt werden. "Das kalte Wetter der letzten Wochen hat die Marktteilnehmer beunruhigt, da es sich auf die nächste Ernte in Brasilien auswirken könnte", zitierte die US-Nachrichtenagentur Bloomberg Forscher aus einem Bericht des CEPEA-Instituts der Universität São Paulo.

Auch die geringeren Lieferungen brasilianischer Produzenten wirken sich auf den Preisanstieg aus. "Trotz des jüngsten Preisanstiegs haben die Bauern bisher kein besonderes Interesse am Verkauf gezeigt", kommentierte Thiago Cazarini, Makler aus dem größten brasilianischen Kaffeestaat Minas Gerais, Ende August gegenüber Bloomberg. Nach Angaben des brasilianischen Handelsministeriums gingen die Exporte von grünen Kaffeebohnen aus dem Land im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent zurück.

Auch geopolitische Faktoren, wie beispielsweise Donald Trumps Zollkrieg, haben das Verhalten der brasilianischen Lieferanten beeinflusst. Nach der Einführung von Zöllen in Höhe von 50 Prozent haben US-Röster und Importeure keine neuen Kaffeekäufe mehr getätigt und darum gebeten, Lieferungen aus alten Verträgen so weit wie möglich zu verschieben. Die Geschäfte zwischen den USA und Brasilien kamen vollständig zum Erliegen, berichtete Bloomberg. Maria Afonina, Geschäftsführerin der russischen Unternehmensgruppe Coffee Way Family, merkt an:

"Die Arbeit mit Kaffee ist derzeit wie Roulette: Es ist sehr schwierig, vorherzusagen, wie es weitergehen wird. Und diese Risiken müssen in die Einkaufspreise einkalkuliert werden."

Die Expertin schließt daher nicht aus, dass die Kaffeepreise an der Börse bis zum Jahresende einen historischen Höchststand erreichen werden.

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