
Trump-Effekt: EU will 50-Prozent-Zoll auf Stahl

Die Europäische Union hat am Dienstag eine drastische Erhöhung der Stahlzölle vorgeschlagen, um die Stahlindustrie der Union vor der chinesischen Konkurrenz zu schützen.
Dieser Schritt wird Großbritannien und anderen engen Handelspartnern hohe Kosten auferlegen.
Der Vorschlag der Europäischen Kommission würde die Menge an Stahl, die zollfrei importiert werden kann, auf 18,3 Millionen Tonnen pro Jahr reduzieren. Dies entspricht einer Verringerung von fast 50 Prozent gegenüber der Quote für das Jahr 2024.
Gleichzeitig soll der Zollsatz für Stahlimporte, die diese Quote überschreiten, auf 50 Prozent verdoppelt werden. Ziel ist es, gegen die weltweiten Überkapazitäten vorzugehen, da billiger Stahl aus China und anderen Ländern Marktanteile in Europa gewinnt und die Stahlarbeiter in den 27 Mitgliedstaaten Arbeitsplätze kostet.
"Die EU-Kommission hat eine Ausweitung der EU-Zölle auf Stahl vorgeschlagen. Demnach soll künftig nur noch halb so viel Stahl zollfrei auf den EU-Markt gelangen wie bislang", gab EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné auf der Plattform X bekannt.

Der Schritt der Kommission ist auch eine Reaktion auf die jüngsten Stahlzölle der USA, die Einfuhrzölle in Höhe von 25 Prozent für Großbritannien und 50 Prozent für Stahl aus anderen Ländern vorsehen. Mit den höheren US-Zöllen steigt das Risiko, dass globale Hersteller versuchen werden, ihren Stahl nach Europa zu liefern, wo sie bisher mit günstigeren Handelsbedingungen konfrontiert waren.
Für britische Stahlproduzenten ist die Europäische Union ein noch wichtigerer Markt als die Vereinigten Staaten. Britische Produzenten stellen laut Branchenangaben jährlich etwa vier Millionen Tonnen Stahl her, von denen etwa die Hälfte in die Europäische Union geliefert wird.
Der neue Vorschlag zeigt die weltweiten Auswirkungen der Abschottungspolitik der Vereinigten Staaten, die in diesem Jahr Zölle auf eine Vielzahl von Waren angekündigt haben. Durch die höheren amerikanischen Zölle hat sich das Risiko erhöht, dass billige Produkte in Europa gedumpt werden könnten. Dies hat dazu beigetragen, dass die EU-Beamten selbst eine protektionistische Haltung einnehmen.
Die Europäische Union schützt seit langem einige strategische Industriezweige, darunter die Landwirtschaft, und hat im Allgemeinen ein regelbasiertes System des Freihandels gefördert. Nun verschiebt sich diese Haltung jedoch etwas.
"Das ist eine klare Abkehr vom Freihandel hin zu mehr Protektionismus", sagte Carsten Brzeski, Global Head of Macro bei ING Research. "Nachdem sie lange Zeit ein großer Befürworter des Freihandels war, bewegt sich [die EU] nun in die andere Richtung und versucht, wichtige Industriezweige zu schützen."
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