Peskow stimmt Merkels Einschätzung der baltischen Staaten zu

Die Politik der baltischen Staaten habe Brüssel zu einer "Geisel" gemacht, so Wladimir Putins Pressesprecher Dmitri Peskow. Damit reagierte er auf die Äußerungen der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in einem Interview am Vortag erklärt hatte, dass Polen und die baltischen Staaten die Initiative für direkte Verhandlungen mit Russland im Jahr 2021 nicht unterstützt hätten, während Merkel sich für ein "neues Format" anstelle der Minsker Vereinbarungen ausgesprochen habe. Peskow wörtlich:
"Hier ist offensichtlich, dass die EU und Brüssel in vielen außenpolitischen Fragen Geiseln der rücksichtslosen Politik der baltischen Staaten sind. Man kann sich vorstellen, dass Frau Merkel in dieser Hinsicht Recht hat."
Estland und Polen reagierten kritisch auf die Äußerungen der deutschen Politikerin. Der Vorsitzende des Außenausschusses des estnischen Parlaments Marko Mihkelson erklärte, dass ihre Vorwürfe gegen die baltischen Staaten und Warschau hinsichtlich der Entwicklung der Krise in der Ukraine "äußerst unangenehm" seien und einen Schatten auf die gesamte Amtszeit Merkels würfen.
Der ehemalige polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bezeichnete die Ex-Kanzlerin nach ihrer Erklärung als "eine der schädlichsten deutschen Politikerinnen für Europa im letzten Jahrhundert" und ihr Interview als "unüberlegt".
Merkel wies auch darauf hin, dass sie einen Zusammenhang zwischen der COVID-19-Pandemie und dem Beginn des Konflikts in der Ukraine im Jahr 2022 sieht, da die Staats- und Regierungschefs nicht persönlich miteinander sprechen und somit auch keine "neuen Kompromisse" finden konnten. Ihrer Meinung nach sind Videokonferenzen für die Lösung solcher Fragen nicht geeignet.
Merkel merkte an, dass "sich die Zeiten geändert haben" und Europa "überlegen muss, welche Position es am besten einnehmen sollte, um Frieden zu erreichen". Ihrer Meinung nach sollte die Europäische Union echte Abschreckungskraft zeigen und die Ukraine unterstützen.
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