
Gaza-Hilfsflottille: Greta Thunberg mit Hunderten von Aktivisten aus Israel ausgewiesen

Die israelischen Behörden haben die Abschiebung der Aktivistin Greta Thunberg bestätigt. Sie und Hunderte andere wurden letzte Woche festgenommen, nachdem sie versucht hatten, mit einer internationalen Hilfsflotte nach Gaza zu gelangen.

Thunberg gehörte zu einer Gruppe von über 170 Aktivisten, die am gestrigen Montag nach Griechenland und in die Slowakei abgeschoben wurden, teilte das israelische Außenministerium in einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) mit. Es veröffentlichte auch ein Foto von ihr und zwei weiteren Frauen am Flughafen Ben Gurion.
Die Gruppe umfasste laut Angaben des Ministeriums Staatsangehörige aus insgesamt 19 Ländern, darunter die USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich.
"Alle gesetzlichen Rechte der Teilnehmer dieser PR-Aktion wurden und werden weiterhin uneingeschränkt gewahrt", erklärte das Ministerium in Bezug auf die Aktivisten und bezeichnete deren Hilfsflotte als Provokation. Das Ministerium nutzte die Gelegenheit, um der Gruppe vorzuwerfen, im Rahmen einer "im Voraus geplanten Fake-News-Kampagne Lügen zu verbreiten".
171 additional provocateurs from the Hamas–Sumud flotilla, including Greta Thunberg, were deported today from Israel to Greece and Slovakia.The deportees are citizens of Greece, Italy, France, Ireland, Sweden, Poland, Germany, Bulgaria, Lithuania, Austria, Luxembourg, Finland,… pic.twitter.com/DqcGLOJov7
— Israel Foreign Ministry (@IsraelMFA) October 6, 2025
Das Ministerium bezog sich dabei auf frühere Anschuldigungen einer Reihe von Journalisten und Aktivisten, die behaupteten, Thunberg sei in israelischer Haft misshandelt worden.
"Sie zerrten die kleine Greta vor unseren Augen an den Haaren, schlugen sie und zwangen sie, die israelische Flagge zu küssen",
berichtete der türkische Journalist Ersin Çelik der Nachrichtenagentur Anadolu.
Die schwedische Botschaft in Tel Aviv soll laut einer vom britischen Guardian zitierten E-Mail erklärt haben, dass sich Thunberg über die "harte Behandlung" und unzureichende Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser beschwert habe. Thunberg habe demnach, so ein Vertreter des schwedischen Außenministeriums, geschildert, sie sei in einer mit Bettwanzen verseuchten Gefängniszelle untergebracht worden. In der vom Guardian veröffentlichten E-Mail heißt es:
"Die Botschaft konnte Greta treffen. Sie berichtete von Dehydrierung. Sie habe weder Wasser noch Nahrung erhalten. Sie gab außerdem an, Hautausschläge entwickelt zu haben, die vermutlich durch Bettwanzen verursacht wurden. Sie sprach von harter Behandlung und sagte, sie habe lange Zeit auf harten Oberflächen gesessen."
Die israelische Regierung hat diese Vorwürfe zurückgewiesen und sie als "unverschämte Lügen" bezeichnet.
Zwischen 400 und 500 Aktivisten an Bord von etwa 50 Booten und Schiffen wurden am Freitag von der israelischen Marine in internationalen Gewässern festgenommen, als sie versuchten, die Blockade des Gazastreifens auf dem Seeweg zu durchbrechen. Mehr als 130 von ihnen wurden am Wochenende in die Türkei abgeschoben.
Die meisten der Festgenommenen wurden in das Ketziot-Gefängnis in der Negev-Wüste gebracht. Der israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, erklärte, er sei "stolz" auf die harten Haftbedingungen, denen sie ausgesetzt waren.
Die Maßnahmen der israelischen Regierung haben eine Welle von Protesten in Europa, Lateinamerika und darüber hinaus ausgelöst.
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