
Zeichen für technologischen Rückstand: Saluschny über Angriff mit Oreschnik auf Dnjepropetrowsk

Das Fehlen einer eigenen Weltrauminfrastruktur in der Ukraine wirkt sich direkt auf die nationale Sicherheit des Landes aus und macht es angesichts der Entwicklung des Raketenkomplexes Oreschnik in Russland von Partnern abhängig, schrieb der ehemalige Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte und derzeitige Botschafter in Großbritannien, Waleri Saluschny, in einem Artikel für das Portal Militarny.
Den Angriff mit Oreschnik in Dnjepropetrowsk (auf Ukrainisch: Dnipro) im November 2024 bezeichnete Saluschny als "ein weiteres äußerst wichtiges Zeichen" für den technologischen Rückstand und die Abhängigkeit im Bereich der Weltraumtechnologie. Er schrieb:
"Der Einsatz dieser Art von Waffen dient dazu, sowohl nukleare Sprengköpfe als auch ballistische Raketen in konventioneller Ausrüstung zu transportieren."
Um die Bedrohung durch Oreschnik zu neutralisieren, braucht die Ukraine entweder ein ähnliches System oder ein System, das den Start einer solchen Rakete registrieren, ihre Flugbahn berechnen und den Trefferbereich bestimmen kann, sowie ein Fernabwehrsystem, ist der ehemalige Oberbefehlshaber überzeugt.

Oreschnik ist eine russische Mittelstreckenrakete. Zum ersten Mal wurde über ihren Einsatz am 21. November 2024 berichtet. Laut dem russischen Präsidenten Wladimir Putin war das Ziel ein Objekt in Dnjepropetrowsk – "einer der größten und seit der Zeit der Sowjetunion bekannten Industriekomplexe, der auch heute noch Raketentechnik und andere Waffen herstellt".
Der Angriff sei eine Reaktion auf die Angriffe der Ukraine mit US-amerikanischen ATACMS-Raketen und britischen Storm-Shadow-Raketen auf Objekte im Gebiet Kursk und im Gebiet Brjansk gewesen, betonte Putin. Der Kreml erklärte, Russland habe mit dem Abschuss von Oreschnik seine Fähigkeit demonstriert, auf die "unüberlegten" Aktionen des Westens zu reagieren. Die Ukraine bezeichnete das Vorgehen Russlands als einen Schritt in Richtung Eskalation.
Im vergangenen August gab Putin bekannt, dass der erste Serienkomplex Oreschnik hergestellt und an die Streitkräfte ausgeliefert worden sei.
Saluschny erinnerte daran, dass gemäß dem Programm der ukrainischen Regierung bis Ende des Jahres Weltraumstreitkräfte im Land geschaffen werden sollen, was eine "verspätete, aber immer noch aktuelle" Entscheidung sei. Der Weltraum müsse "so schnell wie möglich zu einem weiteren Bereich werden", in dem das Land wichtige technologische Veränderungen erreichen müsse, meinte der ehemalige Oberkommandierende. Die Ukraine brauche außerdem eine Behörde zur Steuerung der Aufklärung auf strategischer Ebene, und die ukrainischen Streitkräfte benötigten eigene Satelliten für Beobachtung, Navigation und Kommunikation, schrieb er.
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