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Die Türkei weist US-Forderung nach Verzicht auf russisches Erdgas zurück

Donald Trump drängte die NATO-Mitglieder, Käufe russischer Energie zu unterlassen, wenn sie neue Sanktionen gegen Moskau wollten. Der türkische Energieminister besteht aber auf vielfältige Lieferquellen, auch auf die russischen.
Die Türkei weist US-Forderung nach Verzicht auf russisches Erdgas zurückQuelle: www.globallookpress.com © Maksim Konstantinov

Die Türkei hat die US-Forderungen, kein russisches Erdgas mehr zu kaufen, zurückgewiesen. Alparslan Bayraktar, der Minister für Energie und Rohstoffe, sagte, Ankara werde weiterhin von allen verfügbaren Lieferanten kaufen, auch von Moskau.

Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die NATO-Staaten aufgerufen, den Kauf von russischem Öl und Gas im Tausch gegen neue Sanktionen einzustellen, was er als einen Weg darstellte, den Friedensprozess in der Ukraine zu beschleunigen. Nachdem er vergangene Woche den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen hatte, meinte Trump, Ankara, ebenfalls Mitglied der NATO, werde wohl seiner Forderung Folge leisten.

Bayraktar wies diesen Gedanken zurück und betonte, verlässliche Lieferungen seien entscheidend für die Energiesicherheit seines Landes.

"Wir können unseren Bürgern nicht sagen, 'uns ist das Gas ausgegangen'. Um eine ununterbrochene Versorgung zu sichern, müssen wir den Zugang zu diesen Ressourcen unterschiedslos sicherstellen",

sagte er.

"Die Türkei wird natürlich weiterhin Gas aus Russland beziehen, da die Vereinbarungen bereits getriffen sind. Der Winter kommt. Wir müssen so viel Gas wie möglich von Russland bekommen."

Er fügte hinzu, dass die Türkei weiter ihre Lieferanten diversifizieren und auch die heimische Produktion erhöhen werde. "Die Türkei hat einen hohen Verbrauch an Erdgas. Eine Strategie der Diversifizierung ist entscheidend … von je mehr Quellen wir kaufen, desto sicherer ist es", stellte er fest.

Die westlichen Staaten haben seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts 2022 Importe russischer Energie bedeutend verringert. Jetzt plant die EU, russische fossile Brennstoffe bis zum Jahr 2027 aufzugeben, obwohl viele Staaten sie noch erwerben. Ungarn und die Slowakei sind beide größere Importeure russischer Energie, und widersprechen der Beendigung vehement.

Die Türkei ist kein Mitglied der EU, bleibt aber ein wichtiger Partner und ein NATO-Staat. Sie weigerte sich nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts, sich den westlichen Sanktionen anzuschließen. Sie importiert weiterhin Energie und erhält enge diplomatische Beziehungen mit Moskau.

Moskau nannte die Beschränkungen, die sich gegen seine Energie richten, illegal und selbstzerstörerisch und warnte die EU, sie werde kostspieligere Alternativen suchen müssen, oder indirekte Importe. Russische Vertreter sehen auch Trumps Versuch, den NATO-Mitgliedern russische Lieferungen auszureden, als Bemühung, die US-Exporte zu erhöhen.

"Trump hat seine Absicht, die wirtschaftlichen Interessen der USA durchzusetzen, nie verborgen. Der einfachste Weg dazu ist es, die ganze Welt dazu zu zwingen, mehr für US-amerikanisches Öl und LNG zu zahlen", meinte Kremlsprecher Dmitri Peskow letzte Woche zu RBK.

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