
"Ihre Länder fahren zur Hölle" – Trumps UN-Rede sorgt weltweit für Schlagzeilen
US-Präsident Donald Trump hat mit seiner Rede auf der 80. Generalversammlung der Vereinten Nationen für weltweites Aufsehen gesorgt, berichten internationale Medien. Dabei habe er scharfe Kritik an vielen Staaten, an Klima-Aktivisten und der UN selbst geübt – teils in aggressivem Ton.
Gemäß einem Bericht des Senders CNN habe Trump angedeutet, die Ukraine könne Gebiete zurückgewinnen, die Russland seit dem Jahr 2014 besetzt hält. Dies sei das erste Mal seit seinem Amtsantritt, dass er die Möglichkeit einer Rückgewinnung aller verlorenen Gebiete erwähnte. Wenige Stunden später stellte jedoch der US-Senator Marco Rubio klar, der Krieg könne "nicht militärisch beendet werden".

Die New York Times berichtet, Trump habe Klima-Aktivisten attackiert, den muslimischen Bürgermeister von London beleidigt, Verbündete und Gegner weltweit scharf kritisiert und sogar die Existenzberechtigung der Vereinten Nationen infrage gestellt. Damit habe er deutlich gemacht, dass er wenig Interesse an den Kompetenzen der UN habe. Unter seiner Administration seien die US-Zahlungen an die Organisation bereits um eine Milliarde Dollar gekürzt worden, weitere Kürzungen seien geplant. Gleichzeitig habe Trump auf internationale Friedensverhandlungen verwiesen und militärische Stärke demonstriert, etwa durch Luftangriffe auf iranische Nuklearanlagen.
Der britische Guardian betont, dass Beobachter bereits vor der außergewöhnlich langen, 58-minütigen Rede Trumps erkannt hätten, dass die Werte der Vereinten Nationen vor ernsthaften Problemen stünden. Trumps Auftritt habe verdeutlicht, wie stark diese Weltmacht darauf ausgerichtet sei, alles zu zerstören, woran sie glaube. Dies verschärfe die Frage, wie die Welt ohne verlässliche US-Führung zurechtkommen solle.
Die BBC beschreibt Trumps Rede als Demonstration seiner Ideologie in Reinform. Fast eine Stunde lang habe er Gegner und deren Ideen attackiert – angefangen bei den USA selbst bis hin zu globalen Fragen. "Ich bin wirklich gut in dem, was ich tue", habe Trump gesagt. "Und Ihre Länder fahren zur Hölle." Während das UN-Publikum vor sechs Jahren über seine teils unbegründeten Aussagen gelacht habe, habe es diesmal größtenteils still zugehört.
Auch der Spiegel hebt Trumps ungewöhnlich breite Angriffsliste hervor: Neben Kritik an der UN habe er auch Verbündete, Migranten, Klima-Aktivisten, Windräder, Kühe sowie defekte Rolltreppen und Teleprompter verspottet. "Die Uno hat ein enormes Potenzial", habe er gesagt, "aber sie wird diesem Potenzial größtenteils nicht einmal annähernd gerecht". Auf dem Forum hätten seine Tiraden wie ein Befehl zur Ausgangssperre gewirkt – einschüchternd und drastisch.
Nach Informationen von Politico bezeichneten europäische Diplomaten Trumps Rede als "bestenfalls uninformativ, schlimmstenfalls kontraproduktiv". Einige seien besorgt, da Trump den Eindruck vermittelt habe, Europa habe "nichts unternommen, um Russland in Bezug auf die Ukraine einzudämmen". Andere hätten seine Aussagen als mögliche Provokation gegen Russland interpretiert, aus der sich jedoch keine unmittelbaren politischen Veränderungen ergeben würden.
Laut der französischen Libération katapultierte Trump die UN-Vollversammlung für 55 Minuten in eine neue Realität, deren Regeln er selbst definierte. Mit der Drohung eines "Höllen"-Szenarios für Europa habe er sich als Zerberus und Racheengel der neuen Weltordnung inszeniert. Mit oder ohne Teleprompter habe er die Türen zu einem neuen Ordnungsmodell weit aufgestoßen – und dieses sei laut dem Blatt beängstigend.
Die Genfer Zeitung Le Temps merkt an, dass sich Trumps Rede weniger an die 193 UN-Mitgliedstaaten als vielmehr an ein amerikanisches Publikum gerichtet habe. Inmitten seiner ultranationalistischen Rede verlor er kein Wort über Reformen der Organisation. Dafür demonstrierte er seinen Unmut über einen defekten Teleprompter und eine kaputte Rolltreppe. Zudem erinnerte er daran, dass er als Immobilienmogul die Renovierung des UN-Hauptquartiers für 500 Millionen Dollar vorgeschlagen hatte. Der Auftrag sei jedoch an andere gegangen und die Kosten hätten sich auf zwei bis vier Milliarden Dollar belaufen.
Somit hat Trumps Rede die internationale Öffentlichkeit gespalten. Während US-Medien und Verbündete eine klare, aggressive Linie erkennen, warnen andere Beobachter vor einer Destabilisierung multilateraler Strukturen. Die Rede verdeutlicht einmal mehr die Polarisierung, die durch Trumps Politik weltweit ausgelöst wird, und zeigt die Spannungen zwischen nationalem Alleingang und globaler Zusammenarbeit auf.
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