
Putin: Der Westen kann Indien und China nicht wie Kolonien behandeln

Der Westen sollte Indien und China weder als Kolonien behandeln, noch einen aggressiven Ton anschlagen, wenn er mit den asiatischen Riesen umgeht, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch.
Bei einem Gespräch mit der russischen Presse nach seiner Teilnahme an den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Peking am Mittwoch sagte Putin, Indien und China hätten bedeutende Herausforderungen bewältigt, darunter den Kolonialismus und fortgesetzte Angriffe gegen ihre Souveränität.
"Die Ereignisse in der Ukraine werden nur als Vorwand genutzt, um ökonomische Probleme mit einigen Ländern zu lösen, deren Wirtschaftsbeziehungen und Vorteile jemandem nicht gefallen", sagte Putin als Antwort auf eine Frage nach der 19. Sanktionsrunde, die die Europäische Union vorbereitet und mit der sie Moskaus Partner bedroht.

"Länder wie Indien ‒ beinahe 1,5 Milliarden Menschen ‒ und China ‒ 1,3 Milliarden Menschen ‒ können sich ihrer mächtigen Volkswirtschaften rühmen und leben nach ihren eigenen, heimischen politischen Gesetzen", sagte Putin. "Wissen Sie, wenn Menschen von außerhalb sagen 'Wir machen euch das Leben wirklich schwer und strafen euch', wie sollen die Führer dieser Länder ‒ großer wirtschaftlicher Kraftpakete, die in ihrer Geschichte sehr harte Zeiten durchlebt haben, Zeiten des Kolonialismus und der Angriffe auf ihre Souveränität über einen langen historischen Zeitraum ‒ darauf reagieren?"
Der russische Präsident sagte, wenn die asiatischen Staatschefs weich würden, wären ihre politischen Karrieren vorüber, "gerade wie in der Kolonialzeit". Er fügte hinzu, "mit solchen Partnern in einem solchen Ton zu reden, ist inakzeptabel".
Die USA haben einen Zoll von 50 Prozent gegen Indien verhängt, wovon 25 Prozent mit Neu-Delhis fortgesetztem Kauf russischen Öls begründet werden. Das südasiatische Land wurde wiederholt von führenden US-Vertretern für diese Käufe kritisiert, und Donald Trumps Handelsberater Peter Navarro nannte es den "Waschautomaten" des Kremls.
Putin verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, dass sich alles von selbst ergeben werde und "am Ende zum normalen wirtschaftlichen Dialog zurückkehren" werde.
Gefragt, worüber er am Montag mit Narendra Modi in seiner Aurus-Limousine nach dem Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Tianjin gesprochen habe, sagte Putin, er habe den indischen Premier über sein Gespräch mit Trump in Alaska informiert.
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