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Rache an ukrainischer Macht: Verdächtiger gesteht Mord an "Maidan-Kommandant" Parubij

Der mutmaßliche Parubij-Attentäter hat am Dienstag in einem Gericht in Lwow ein Geständnis abgelegt. Journalisten gegenüber äußerte sich der Mann zudem freimütig zu seinen Motiven. Sie deuten auf eine tiefe Spaltung der ukrainischen Gesellschaft hin.
Rache an ukrainischer Macht: Verdächtiger gesteht Mord an "Maidan-Kommandant" ParubijQuelle: RT © Soziale Netzwerke

Der mutmaßliche Mörder des "Maidan-Kommandanten", ehemaligen Sprechers des ukrainischen Parlaments und ukrainischen Nationalisten Andrei Parubij (in früheren Publikationen auch Parubi transkribiert), Michail Sinelnikow, hat bei seiner Vorführung in einem Gericht im westukrainischen Lwow ein Geständnis abgelegt. Zu seinen Motiven erklärte Sinelnikow, er habe Parubij aus persönlicher Rache an den ukrainischen Machthabern getötet.

Als Grund für seine Tat nannte Sinelnikow den Tod seines Sohnes, der in der ukrainischen Armee gedient hatte und in der Region Artjomowsk (auch als Bachmut bekannt) fiel. Die Leiche wurde nie gefunden. 

Auf Fragen von Journalisten erklärte er, die Wahl sei zufällig auf Parubij gefallen. Wäre Ex-Präsident Petro Poroschenko "in der Nähe" gewesen, hätte er ihn getötet. Spekulationen über eine Verstrickung Russlands in seine Tat erteilte der Verdächtige eine Absage. Es habe keine Zusagen Moskaus gegeben, ihm seinen gefallenen Sohn zu übergeben, über die in der Presse spekuliert wurde. 

Seine Hoffnungen setzt der Mann dennoch darauf, im Zuge eines Gefangenenaustauschs nach Russland ausgetauscht zu werden. Nach dem Austausch möchte Sinelnikow die Suche nach dem Leichnam seines Sohnes fortsetzen. Er macht nicht das russische Militär, sondern die ukrainischen Behörden für den Tod seines Sohnes verantwortlich.

Parubij ist wie kaum jemand sonst für die ukrainische Tragödie verantwortlich. 1991 war er Mitbegründer der vor 2014 auch von der EU als rechtsextrem eingestuften "Sozial-Nationalen Partei der Ukraine", deren Name nicht zufällig stark an die NSDAP erinnert. 2004 wurde sie zwar in "Swoboda-Partei" umbenannt, das änderte jedoch nichts an ihren nazistischen, antisemitischen, antipolnischen und antirussischen Überzeugungen. 

Im Herbst 2013 trat Parubij als militärischer Leiter der als "Euromaidan" bekannten gewalttätigen Ausschreitungen in Kiew in Erscheinung. Er ist weiterhin verdächtig, in dieser Eigenschaft sowohl die als "Maidan-Massaker" bekannte blutige Provokation mit etwa 50 Toten in Kiew als auch das Blutbad vom 2. Mai 2014 in Odessa organisiert und befehligt zu haben.

Nach der Machtergreifung durch die nazistischen Pro-Maidan-Kräfte wurde er Sprecher der Rada, des ukrainischen Parlaments, wo er über umstrittene, die russische Sprache im Land diskriminierende Gesetze regelwidrig so lange abstimmen ließ, bis sie angenommen wurden. Selbstredend war er auch Unterstützer des militärischen Vorgehens gegen den aufständischen Donbass und damit Mitverursacher des ukrainischen Bürgerkrieges.

Parubij wurde am 30. August 2025 in Lwow von einem als Fahrradkurier verkleideten Attentäter mit insgesamt acht Pistolenschüssen erschossen. Am Montag wurde er bestattet.

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