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Indische Bauern fordern Boykott von US-Produkten

Die Landwirte stellen sich gegen Washingtons Forderung, US-Nahrungsmittel und -Milchprodukte in Indien vom Zoll zu befreien. Große Teile der indischen Bevölkerung leben nach wie vor von der Landwirtschaft. Sie wollen jetzt US-Produkte boykottieren.
Indische Bauern fordern Boykott von US-ProduktenQuelle: RT

Indische Bauern haben wegen der jüngsten Zölle und der Forderung Washingtons an Neu-Delhi, den Markt für landwirtschaftliche Produkte für US-Unternehmen zu öffnen, zu einem Boykott bestimmter US-Produkte aufgerufen.

Die Handelsgespräche zwischen Indien und den USA waren Anfang des Monats gescheitert. Washington verhängte zunächst 25 Prozent Zoll auf indische Importe, bevor weitere 25 Prozent hinzugefügt wurden. Als Grund nannten die USA den anhaltenden indischen Import von russischem Öl. Die zweite Zollerhöhung soll am 27. August in Kraft treten.

Neu-Delhi nannte die US-Zölle "unfair, ungerechtfertigt und unvernünftig", und hat angekündigt, weiterhin die nationalen Interessen Indiens zu verteidigen.

"Kein Bauer sollte Coca-Cola kaufen. Es ist an der Zeit, Limonade und Büffelmilch zu Hause zu haben", forderte ein protestierender Bauer auf einer Demonstration mit Traktoren in Greater Noida bei Delhi gegenüber RT.

"Indische Landwirtschaftsprodukte, die in die USA geliefert werden, fallen unter 50 Prozent Zoll. Wegen dieser Erhöhung werden die Bauern nur halb so viel Gewinn machen, und die USA werden 50 Prozent mehr an Einfuhrzöllen erhalten", sagte ein anderer Bauer.

Der indische Premierminister Narendra Modi hat inzwischen für die Bauern ein Wort eingelegt.

"Für uns steht das Wohlergehen unserer Bauern an der Spitze", erklärte Modi letzte Woche. "Indien wird nie Kompromisse eingehen, was das Wohlergehen seiner Bauern, seiner Milchwirtschaft und seiner Fischer angeht. Und ich weiß persönlich, ich muss einen hohen Preis dafür zahlen."

Fünf Monate lang hatten Washington und Neu-Delhi Handelsgespräche geführt, aber nachdem die USA wiederholt eine Ausnahme für ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Milchprodukte verlangt hatten, entstand Uneinigkeit. Solche Waren, so die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman im Juni, sind "sehr dicke rote Linien" in Handelsgesprächen mit den USA.

Die Landwirtschaft und damit verbundene Sektoren sind die Haupterwerbsquelle in Indien. Der Lebensunterhalt von etwa 70 Prozent der ländlichen Haushalte des Landes hängt vor allem von der Landwirtschaft ab, und 82 Prozent der Bauern sind Klein- und Subsistenzlandwirte, so ein Bericht der UN-Organisation für Nahrung und Landwirtschaft.

Ende des Monats wird eine US-Delegation in Indien erwartet, um eine neue Runde der Verhandlungen um ein Handelsabkommen aufzunehmen.

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